Als ob mein Murren vom letzten Sonntag erhört wurde, erlebten wir an den folgenden Tagen so schönen Landregen. Man hatte richtig das Gefühl, dass die Welt aufatmetete - nicht nur, weil der Regen dringend notwendig war, sondern dieser endlich auch erträglichere Temperaturen mit sich brachte. Ich genoss es richtig mal zu frieren.
Das Schönste war jedoch, dass mir meine Stiefel aus der Jugendzeit endlich wieder passten. Lange habe ich mich nicht getraut sie anzuprobieren, weil ich Angst hatte, sie passen doch nicht. Meine Angst war vollkommen unbegründet.
Tadaaa... :) Sie waren an den kommenden Regentagen doch prompt das passende Schuhwerk an den Beinen. Da diese nun endlich wieder passten, habe ich mir doch glatt ein paar neue Stiefel zusätzlich geschenkt.
Leider verletzte sich mein Hund bei der anschließenden Gassirunde sehr schwer, wodurch er täglich viel Zuwendung und stetige Verbandswechsel benötigte. Dadurch kam das Bloggen diese Woche leider etwas in Verzug, aber ich denke, dass ihr dafür Verständnis habt, denn Familie hat einfach die oberste Priorität bei mir und mein Luri ist für mich ein unersetzbarer Teil meiner Familie.
Prinzipiell muss ich sagen, dass ich in dieser Woche sehr mit mir selbst zu kämpfen hatte. Die grausame Tat um Anneli aus Meißen hat micht sehr mitgenommen. Es ist so nah, so unfassbar und vorallem so sinnlos.
Meine Gefühle fuhren Achterbahn und das erste Mal hatte ich richtig Muffensausen vor der nun bevorstehenden OP. Manchmal begann ich einfach so zu weinen, an anderen Tagen strotzte ich richtig vor Mut. Es geht einem eben alles sehr nah und man beschäftigt sich viel damit.
Man darf diesen psychischen Aspekt wirklich nicht unterschätzen, denn so stark, wie man manchmal scheint, so verletztlich ist man. Gute Gespräche mit Menschen die einen erden können da wahre Wunder bewirken.
Dazu habe ich das Gefühl, dass mein Hormonhaushalt vollkommen verrückt spielt. Die Brüste werden größer, ich seh wieder aus wie ein pubertierender Teenie (pickelig), ich verliere mehr Haare als sonst - wenn ich nicht immer wieder lesen würde, dass es anderen Operierten ebenso ergeht wäre ich wohl schon längst durchgedreht. Ja, in der Hinsicht können solche Gruppen in den sozialen Netzwerken sehr beruhigend sein, denn man merkt schnell, dass man nicht allein ist und kann sich vorallem gegenseitig mit Tipps versorgen. :)
Heute in einer Woche bin ich längst in Essen und steh vor meiner dritten Liposuktion. Ich bin wirklich etwas aufgeregt und nervös, aber ich freue mich auch auf einen weiteren Schritt in ein schmerzfreies Leben. Also move on and look forward :)