Mittwoch, 29. Juli 2015

“Das Leben ist wie Radfahren. Du fällst nicht, solange du in die Pedale trittst.”

Dieses wundervolle Zitat von Claude Pepper hat mir schon immer gut gefallen, denn es ist so logisch und so wunderbar auf das Leben anwendbar.


Nach den ersten beiden Liposuktionen trat ich gestern das erste Mal wieder richtig in die Pedale und ich muss ehrlich gestehen es war grausam und wunderbar zu gleich. Ich liebe Rad fahren, aber sobald man mit dem Rad über eine Unebenheit fährt schmerzen Arme und Beine sofort und das in einer Intensität...von der Fahrt über Kopfsteinpflaster rede ich erst gar nicht :/ *aua*

 
Umso schöner war es dann wenigstens an der Tischtennisplatte so richtig Gas geben zu können und ohne Schmerzen zwei Stunden die Bälle zu schlagen. Ich hab mich so wahnsinnig gefreut und hatte so viel Spaß wie lange nicht mehr.



Der gestrige teils unschöne Einstieg in die Radsaison lies mich aber nicht entmutigen, sodass ich heute prompt eine kleine Radtour startete. Das nahende Unwetter machte mir dabei aber leider schnell einen Strich durch die Rechnung, sodass aus den geplanten 20km nur 5km wurden, aber für das Wetter kann keiner was.
Zu dem soll man es ja nicht gleich übertreiben, aber in den nächsten Tagen wird das defintiv weiter ausgebaut.

Samstag, 25. Juli 2015

Was macht eigentlich die Krankenkasse…

Es ist einige Zeit vergangen, als ich euch davon berichtet habe wie es um meinen Antrag auf Leistung im Bezug auf die Liposuktionen steht.
Die Krankenkasse hatte ja den Antrag abgelehnt und dabei die Frist nach § 13 Abs. 3a SGB V versäumt, wodurch ich einen Anspruch auf Zahlung habe.

Meinem eingereichten Widerspruch konnte die Kasse nicht abhelfen, da sie von der Rechtsklausel natürlich nichts wissen möchte bzw. nicht für Leistungen außerhalb ihres Kataloges anerkennt, sodass meine Anwältin und ich Klage beim Sozialgericht eingereicht haben.
Vom Sozialgericht selbst erhielt ich bislang nur die Bestätigung, dass die Klage eingegangen ist und die Bitte eine Auflistung der behandelnden Ärzte und Therapeuten zu erstellen inklusive der Rehabehandlungen in Bezug auf das Lipödem und die Folgeerkrankungen.

Seit dem heißt es wieder mal warten…
Warten ist sowieso hier Usus, denn das ganze Verfahren wird sich sicherlich Monate hinziehen. 
Für alle die erst seit kurzem meinem Weg hier folgen - meinen Antrag habe ich Anfang Dezember 2014 gestellt...wir haben nun Ende Juli 2015!
Also wundert euch nicht, wenn ich davon nichts berichte…aber es gibt einfach nichts zu berichten :/
Dazu kommt das viele Gerichte momentan sicherlich keine Entscheidungen treffen wollen, da der GBA immer noch berät und es hier noch keine abschließende Entscheidung gibt.

Also abwarten und Tee trinken…

Edit:
Gerade blogge ich diesen Beitrag, schwupps kommt mit der Post ein Brief meiner Anwältin - die Krankenkasse hat auf meine Klage hin Antrag beim Sozialgericht gestellt, dass meine Klage abgewiesen wird...oh man. Der eigentlich Kampf geht jetzt erst los, aber ich werde und will nichts unversucht lassen, um mein Recht zu bekommen.

Donnerstag, 23. Juli 2015

Für die Wissenschaft aktiv

Die meisten von uns müssen zu geben, neben einem Lipödem bzw. Lipolymphödem auch eine Adipositas zu haben, sprich normal übergewichtig zu sein. Wer dies abstreitet, obwohl es indiziert ist, belügt sich nur selbst und macht sich das Leben doppelt schwer, denn gegen eine Adipositas kann man effektiv etwas tun, daher sind gesunde Ernährung und Sport auch im Leben von Lipödempatienten ganz wichtig.

Aber warum essen wir, wie wir essen, was beeinflusst unser Essverhalten?
Das Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften untersucht gerade das neuronale Netzwerk, das für unser Essverhalten zuständig ist. 

Mir ist nicht nur die Aufklärung wichtig, sondern, dass man auch die Krankheiten und deren Ursachen erforscht. Daher bin ich seit Jahren Proband am Institut und stelle mich der Forschung zur Verfügung.

Als ich die Anfrage von Felicitas und Christin, die die Studie leiten, erhielt habe ich daher nicht lange gezögert und mich bereits bei zwei Terminen bewiesen. Die beiden jungen Frauen geben sich sehr viel Mühe, sind sehr freundlich und kümmern sich rührend.

Der erste Termin ist der zeitlich intensivste, da man hier einen größeren Fragebogen ausfüllen muss und auf die Studie vorbereitet wird. Danach schaut man sich mit Elektroden auf den Kopf Bilder von Lebensmitteln an und muss das Verlangen zulassen oder unterdrücken - ja, das macht wirklich hungrig, vorallem weil man 5h vor der Studie nichts mehr essen darf.
Hungern muss man dennoch nicht, denn nach absolvieren des Tests darf man vom liebevoll aufgebauten Buffet speißen. 
Danach muss man nochmal wenige Fragen beantworten und bekommt den Blutzucker gemessen.

Die Studie ist wirklich sehr interessant und die Beiden stellen sich gern euren Fragen. 
Ich bitte euch, wer in das folgende Schema passt, meldet euch bei den Beiden und unterstützt die Forschung. Wir alle können davon nur profitieren.


Montag, 20. Juli 2015

„Anja, erst seh ich Dich im Fernsehen und nun hör ich Dich im Radio“

Ja, das habe ich die seit letzter Woche mehrmals gehört, denn ziemlich spontan und daher etwas holprig konnte ich gestern mein erstes Interview im Radio geben, wenn man das so nennen kann.



Jeden Sonntag von 21-24 Uhr hört man u.a. bei Energy Sachsen Facetalk mit Lukas und Toyah.

Jede Woche wird hier ein Thema von den Zuschauern gewählt und live on air mit euch diskutiert. Jeder kann sich daran beteiligen, mitwirken und seinen Senf dazugeben.

Das dies wöchige Thema „Meine Krankheit und ich“ hätte nicht passender sein können und so konnte ich dank dem Gewitter zwar nicht mehr mithören aber via Telefon meinen Beitrag leisten.



Ganze 15 Minuten redete ich mit den Beiden und konnte dabei unsere Krankheit vorstellen, aber auch anderen wieder einmal Mut machen, denn nach der Sendung erhielt ich einige Mails von ebenfalls Betroffenen Frauen, die sich zu Haus verstecken und mich gehört haben.

Aber auch nicht Betroffene schrieben mir und äußerten Ihre Bewunderung, wie ich mit der Krankheit umgehe und hoffen für uns, dass sich endlich etwas tut.



Ihr wollt das Interview hören?
Dann klickt mal hier
 

Soundcloud
www.soundcloud.com


Ab Minute 30 könnt ihr mir lauschen, aber auch die restliche Sendung ist sehr sehr hörenswert.

Das Format ist wirklich klasse und sooft ich kann schalt ich es sonntags ein.



Wer vom Hören noch nicht genug hat, der darf sich gern auch den Beitrag von Akte 2015 hier ansehen. Da seht ihr mich auch :)

Es ist schön das Feedback von so vielen zu bekommen, die mich wieder erkannt  und damit zeigen Interesse an der Krankheit zu haben.

Samstag, 18. Juli 2015

Lochinvasion - Wenn die Hose reißt

Oh je...viele wussten ja bereits, dass ich mich ziemlich über die OP-Mieder aufgeregt habe, da ich nicht verstehen konnte, warum so ein bisschen Stoff so viel Geld kosten kann.
Bereits bei dem Jäckchen war die Qualität nicht gerade überzeugend, da der Saum so langsam auftrudelte. Aber dies war zumindest nicht derart problematisch, dass die Jacke ihre Funktion verlor.


Viel schlimmer war daher meine Entdeckung am Mittwoch, denn da bemerkte ich, dass meine OP-Leggings links und rechts im Schritt erst kleine Löcher bekam und binnen einer Stunde diese sich stark vergrößerten und das nach noch nicht einmal 4 Wochen! 
Ich war so richtig sauer...meine Güte, so viel Geld für so einen Mist. 


Super duper Lochinvasion

Von anderen Betroffenen, denen es wohl ähnlich erging, erfuhr ich, dass der Umtausch sehr unkompliziert verlief und so sendete ich eine Email samt Bildern an die Firma, die sich umgehend mit mir in Verbindung setzte.
Die defekte Hose bitte sie zu entschuldigen und sandten mir umgehend eine neue zu. Diese erhielt ich bereits am nächsten Tag und muss nun die defekte Hose zurück senden. Der Kundenservice war zumindest erste Klasse :) 

Ich hoff, dass die neue Hose länger hält, schließlich stehen ja noch zwei OPs an, aber das werden wir in spätestens vier Wochen sehen ;)

Freitag, 17. Juli 2015

Wie in einem Panzer...

...fühle ich mich tagtäglich, wenn ich die gesamte notwendige Kompression anziehe. Die Kniestrümpfe lasse ich sowieso Nachts noch an, da die US Op gerade einmal vier Wochen zurück liegt. Nach dem ich früh das notwendige Prozedere im Bad hinter mir habe kommt über die Kniestrümpfe die Capri.

Bei den Armen verzichte ich Nachts mittlerweile komplett auf alles, sodass meine Arme zumindest für eine paar Stunden amten können. Also früh die Armkompri an und darüber dann das OP Mieder.
Das ganze sieht dann so aus:



Foto: Christian Liebich

Ja schön ist wahrlich anders und bei teilweise fast 40°C macht das auch wenig Spaß. 
Es ist ja nicht so, dass einem warm ist und man schwitzt - das nervige istfür mich das alle anderen um mich rum permanent jammern und stöhnen " Es ist soooo warm..." Hallo! Was soll ich denn sagen?! Unter den normalen Klamotten trage ich einen Panzer der kein Lüftchen durchlässt.
Aber ich bin tapfer und halt es soweit es geht aus und ignorier das Gestöhne um mich rum. 
Sollte der Kreislauf doch mal in den Keller gehen, dann ziehe ich bis auf die Kniestrümpfe alles wieder aus, damit das Herz entlastet wird. Kaltes Abduschen und viel trinken hilf, letzteres ist leider mein persönliches Manko! :/

Dienstag, 14. Juli 2015

Akte 2015 - Kampf gegen das Lipödem

Heute bringt die Akte 2015 unseren Beitrag im Kampf gegen das Lipödem und unserer Demonstration vor dem Gemeinsamen Bundesausschuss.


Einen kleinen Vorgeschmack auf die Sendung die um 22:15 Uhr auf Sat1 ausgestrahlt wird soll euch dieser kleine Teaser hier bringen
Also schaltet ein :)


Freitag, 10. Juli 2015

Happy 25. Birthday

Wow in den letzten Jahren flog die Zeit irgendwie an mir vorbei und eh ich mich versah habe ich die Schule abgeschlossen, eine Ausbildung gemacht, stehe bereits seit 3 Jahren mitten im Berufsleben und bin nun schon ein Vierteljahrhundert alt.
In der Nacht zum 9. Juli konnte ich so gut wie gar nicht schlafen, weil mir einfach so viele Gedanken durch den Kopf gingen, sogar jener, ob man in dem Alter wirklich noch so aufgeregt ist, wie als 8jährige... Ich bin ein furchtbar neugieriger Mensch, der stets alles hinterfragt, wenn ich es nicht weiß und auch schon Wochen vor meinem Geburtstag alle Schränke durchsuchte um heraus zu bekommen, was ich geschenkt bekomme. Ok ich bin aus dem Alter wirklich raus, dass ich die Schränke durchsuche, aber ein wenig aufgeregt bin ich sicherlich *hihi*

Ich mache mir an sich schon immer viel zu viele Gedanken und einen Kopf über Dinge, die es weder Wert sind, noch die ich in irgendeiner Weise je beeinflussen könnte und dennoch, ich mache mir den Kopf. Ich bin ein absoluter Herzmensch der stets im Zwiespalt mit seinem Kopf ist - Getreu dem Motto: "Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust" aus dem berühmten Faust von Goethe.



Und so macht man sich vorallem rund um das neue Lebensjahr Gedanken. Nie hätte ich als Teenager gedacht mit 25. ein solches Leben zu führen. Ich wollte immer viel reisen, die Welt entdecken, über Nacht einfach los ziehen, frei sein. Mit meinem ersten Freund war ich sogar verlobt und wenn die Dinge anders gelaufen wären, wäre ich sicher längst verheiratet, hätte vielleicht schon Kinder oder würde mitten im Studium stecken...aber die Dinge kommen immer anders als man denkt, sodass es eben sinnlos ist, sich eigentlich so einen Kopf zu machen.

Aber nie hätte ich gedacht, dass ich mit gerade einmal 25. Jahren so krank sein werde, dass man nun sogar vor dem Sozialgericht um ein schmerzfreies Leben kämpfen muss. Das mein Alltag mit Therapien gefüllt ist und irgendwie sich alles um diese Krankheit dreht. Bereits beim Aufstehen die Kompression angezogen werden, auf die Ernährung geachtet, mehr Sport als üblich getrieben und mein Zeitplan nach den Therapieeinheiten strukturiert werden muss, bis ich abends vor dem Schlafen endlich wieder alles ausziehen kann. Ja, irgendwie macht es einen schon etwas traurig und man fragt sich, warum hat man all das verdient, wieso wird man so bestraft...tja ein großes offenes Herz schützt leider nicht davor.

Aber ich bin kein Mensch von Traurigkeit und habe mich ganz gut mit allem arrangiert. Man muss eben mit den Karten spielen, die einen das Leben hinwirft und einfach das Beste daraus machen.

Ich hatte gestern einen so wundervollen Tag. So viele liebe Menschen haben mir gratuliert, mich überrascht und mit mir gefeiert.
Ich habe so viele unglaubliche Menschen durch diese Krankheit kennen lernen dürfen und dafür bin ich sehr dankbar.
So schwer es manchmal auch scheint, ich weiß ich bin nicht allein, sondern umgeben von so viel Herzlichkeit, von Menschen auf die ich bauen kann, die mich aufbauen, wenn es mir schlecht geht, die für mich da sind. Ich danke jeden einzelnen von euch und schätze mich wirklich glücklich und reich :)


Mein Körper hat mich ebenso beschenkt, denn nach nun fast 3 Wochen Post Op haben meine Beine gestern einen riesen Sprung gemacht - als ob sie förmlich bis zum Geburtstag gewartet haben.
Das Wasser ist überwiegend zurück gegangen und nun sind die ersten sichtbaren Werte da:

 
Und hier ein Blick auf meine neuen Beinchen :) Vorallem die Beule unterhalb des Knies und diese typische Hervorhebung um die Fesseln ist verschwunden.



Natürlich ist immer noch genügend Wasser drin, aber durch das tägliche Schwimmen, etwas Zumba (dank Fitness DVD) und den von mir begonnenen Laufen samt neuer Laufschuhe wird dies hoffentlich in den kommenden Wochen immer weniger.


gemeinsam Laufen macht doppelt Spaß #runningtogehter

Ich weiß, ich habe gerade einmal die Hälfte geschafft und ich bin ehrlich, ich wusste das es hart wird, aber das es so heftig wird hätte ich mir wahrlich nicht erträumt. Die ersten zwei drei Wochen Post Op sind wahrlich kein Zuckerschlecken, aber was wir einmal anfangen wird auch beendet. Ich freue mich auf all das was kommen wird und werde es sicherlich stets so positiv nehmen, wie es geht.

Für das neue Lebensjahr wünsche ich mir vorallem viel Gesundheit und vorallem mehr Toleranz in unserer Gesellschaft, viel Erfolg weiterhin bei unserer Aufklärungsarbeit, die so viele von uns sagenhaft leisten im Kampf gegen das Lipödem. Ich wünsche mir, dass der GBA positiv entscheidet und ich auch vor dem Sozialgericht im Rechtsstreit mit meiner KK Erfolg haben werde. All das und mehr werdet ihr hier natürlich erfahren :)
Bis dahin werden noch viele Spaziergänge in den Sonnenuntergang erfolgen



Dienstag, 7. Juli 2015

Ich bin kein Arzt

In den letzten Tagen und Wochen haben mich unzählige Emails und Nachrichten erreicht und ich bin immer wieder aufs neue berührt, wie sich mir fremde Frauen gegenüber anvertrauen, mir von ihrem Schicksal berichten und mir auch sagen, wie viel Kraft und Halt sie durch meinen Blog erhalten.

Jaaaaa, genau darum geht es mir - euch Betroffenen nicht nur einen Einblick in mein Leben mit dem Lipödem zu geben, sondern euch Kraft und Halt zu vermitteln, euch zu ermutigen, entgegen der schiefen Blick Sport zu treiben und den Kampf gegen das Lipödem nie aufzugeben.

Aber was ich definitiv nicht will ist Arzt zu sein. Viele der Betroffenen Frauen stellen mir Fragen in Form wie, muss ich auch bei der Hitze die Kompression tragen, ab wann kann ich vollständig darauf verzichten, würdest Du Wassertabletten empfehlen usw.
Ich bin kein Arzt und ich will es wahrlich nicht werden. Ich möchte an dieser Stelle betonen Abstand von solchen Fragen zu nehmen, da jeder Körper anders reagiert und einen anderen Ausgangsbefund hat.


Diese Fachfragen kann nur der behandelnde Arzt selbst beantworten.
Ich kann hier nur Hinweise und Tipps, die von anderen Betroffenen mit weit aus mehr Erfahrungen gemacht werden, geben, die ich selbst beachte und merke, dass diese mir ebenso helfen.
So eben auch, dass die Kompri vorallem bei der Hitze zu tragen ist. Ich mein wenn es nach der Liposuktion heißt die Kompri ist 6-8 Wochen 24h zu tragen, dann brauch ich doch nicht nach 2 Wochen schon anfangen zu diskutieren, ob ich sie bei der Hitze nicht doch ausziehen kann...also bitte liebe Damen!
Natürlich ist es bei der Hitze nicht schön, aber da müssen wir eben nun durch. Jammern bringt da überhaupt nichts, denn dann macht man sich alles selbst nur noch schwerer.

Am Ende muss es jede für sich selbst verantworten, wie sie mit sich und ihrem Körper umgeht, ob sie die Krankheit und die Behandlung ernst nimmt oder nicht.
Dr. Heck und alle anderen Fachärzte legen mit dern Liposuktion nur einen Grundstein - die Hauptarbeit muss jede selbst leisten - Sport, Ernährung, tragen der Kompri etc.
Ich nehme die Sache sehr ernst, denn da ich bislang die Kosten selbst tragen muss, will ich erst Recht das beste Ergebnis überhaupt erzielt wird.
Das Bestreben sollte eigentlich jede haben.

Also packt das Lipödem an den Hüften und kämpft :) 

Natürlich freue ich mich weiterhin über eure Mails und Nachrichten, die auch alle zeitnah beantwortet werden.

Alles Liebe,
Eure Anja

Freitag, 3. Juli 2015

11 Tipps gegen die Hitze

Oh Gott der Sommer ist da und das mit seiner brutalen Härte. Mit einem Eis in der Hand und den Beinen im Wasser lässt es sich gewöhnlich sicherlich gut aushalten, aber wer hat sich bitte diesen heißen Sommer gewünscht?! 
Also ich definitiv nicht und wie gern würde ich dieses Jahr vollkommen damit aussetzen...ufff. Naja gut, wo wir nichts ändern können, können wir lediglich versuchen das Beste draus zu machen und somit möchte ich euch heute mit ein paar Tipps versorgen, die die Zeit für uns Kompressionsträgerinnen erleichtern soll.

Tipp 1 - Trinken
Ganz wichtig bei den heißen Temperaturen ist Trinken und vorallem viel Trinken. Der Körper benötigt fast die doppelte Menge an Flüssigkeit als sonst.

Am Besten sind dabei lauwarme Getränke, wie Tee, aber auch frische Saftschorlen und Wasser sind hilfreich, denn sie Sorgen dafür das dem Körper Mineralien zurück geführt werden, die durch das Schwitzen verloren gehen.

Tipp 2 - Leichte Kleidung
Am liebsten würde ich ja über die Kompri gar nichts mehr anziehen, weil das schon zu viel des Guten ist, aber das würde bei einem offenen Schritt, wie beim OP-Mieder, äußerst ungünstig sein :D
Aktuell kleide ich mich nach der Devise nur das was wirklich muss. Also kurze Shorts und ein luftiges Shirt oder nur ein Top. Auch wenn ich dafür sicherlich den ein oder anderen schiefen Blick kassiere, aber dafür erleide ich keinen Hitzeschock


Tipp 3 - Duschen
Ja, wer hätte gedacht, das bei der Hitze das Duschen helfen kann. Wenn es mir einfach zu warm wird dann pell ich mich aus der Kompri und dusche mich schön ab. Auch wenn das kalte Abduschen sehr verführerisch wirkt, sollte man abschließend lauwarm Duschen damit die Poren sich nicht gänzlich schließen und man im Anschluss nicht noch mehr schwitzt als vorher.

Tipp 4 - Peelen
Richtig gehört - ab und zu sollte man seinen Körper gut peelen, denn nur wenn die Haut frei von Schmutz und abgestorbenen Hautschuppen ist kann sie richtig atmen.
Das Körperpeeling mache ich mir seit Jahren selbst und kann dies entsprechend der Jahreszeit anpassen.

Für ein erfrischendes Peeling benötigt ihr folgendes:
-Himalaya Salz (Dorgerie)

-Körperöl (Dorgerie)
-Minzöl (Apotheke)
Gute 100g Salz mit 40ml Körperöl und 6-7 Tropfen Minzöl vermischen - fertig. Das Peeling einfach beim Duschen anwenden und gut abspühlen. Das Minzöl wirkt nicht nur desinfizierend sondern auch kühlend und erfrischend.

Tipp 5 - Körperspray
Die gute Wirkung des Minzöls kann man sich auch auf andere Art und Weise zu nutze machen. Viele Betroffene schwören bei der Hitze darauf sich einfach mit Wasser zu besprühen und die Kompression anzufeuchten. Ein einfaches schnelles Körperspray für unterwegs kann man sich auch mit wenigen Mitteln selbst zaubern.
Hier für habe ich einfach eine alte Pumpsprühflasche, wo sonst eine Haarkur drin ist, ausgewaschen als sie leer war, kaltes Wasser eingefüllt und ebenso ein paar Tropfen Minzöl dazu gegeben. Passt super in die Handtasche und kann bei Bedarf stets angewendet werden.



Tipp 6 - Schwimmen
Wenn das Besprühen einfach nicht mehr ausreicht, dann hilft nur der beherzte Sprung ins kühle Nass. 
So konnte ich es kaum erwarten, dass die Fäden endlich gezogen wurden und ich so zwei Tage später das "Go" fürs Schwimmen bekam.
Heute morgen war ich das erstemal schwimmen und es war fantastisch. Natürlich war das Gefühl vorallem an den Beinen, wo die Lipo gerade mal zwei Wochen her ist, sehr komisch, aber nach einer halben Stunde schwimmen war das eingelagerte Wasser in meinen Beinen überwiegend weg.


Endlich die US wie auf dem OP - Tisch / hielt leider nur wenige Stunden, dann war das Wasser zurück :(

Schwimmen ist ja eine natürliche Lymphdrainage, nur viel viel besser, denn es ist all umfassend, gleichmäßig und intensiver. Zudem nicht ganz so schmerzhaft, denn gerade jetzt, wo die Beine noch blau sind, schmerzt mir die MLD sehr und ich zucke stets zusammen oder verkrampfe mich komplett.

Tipp 7 - Mittagssonne vermeiden
Ich glaub das ist für alle sehr verständlich. Die Tätigkeiten sollte man in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden legen. So geh auch ich gleich früh, spätestens 9 Uhr schwimmen und versuche vor 11 Uhr zurück zu sein.

Tipp 8 - Keep cool
Gerade bei der Hitze sollte man ruhig einen oder zwei Gänge zurück schalten und es langsam angehen. Vorallem für uns frisch Operierten ist dies wichtig - zumindest geht es mir so. Einmal zu viel gemacht oder zu viel Sonne...schwupps der Kreislauf dahin. Da hilft dann nur fix hinlegen, Beine hoch und ein Schluck Cola.

Tipp 9 - Beine hoch!
Ganz ganz wichtig. Wer, wie ich, mit Wasser in den Beinen oder Armen zu kämpfen hat sollte die Beine regelmäßig hochlegen. Dabei gilt die hochgelagerten Gliedmaßen müssen höher als das Herz liegen, damit das eingelagerte Wasser abfließen kann.

Tipp 10 - Kühlen, kühlen, kühlen
Wenn das Beine hochlegen nicht hilft kann man gern auch zeitweise Kühlpacks auf die Beine legen, damit die Schwellungen gelindert werden. Aber bitte nicht übertreiben damit der Kreislauf nicht gänzlich einfriert.

Tipp 11 - leichtes Essen
Bei dem heißen Wetter sollte man seinen Körper nicht noch mit schweren deftigen Essen belasten, sondern eher leichte Kost, wie frische Salate und Obst zu sich nehmen.
Ich habe bei dem Wetter sowieso das Problem überhaupt zu essen, aber mit so einem frischen Obsttelller kann man definitiv nichts verkehrt machen.





Diese 11 Tipps lassen zwar das Thermometer nicht sinken, aber es lässt die Sommerhitze sicherlich erträglicher überstehen.
Ganz ganz wichtig ist auch die Kompression konsequent zu tragen. Viele Emails haben mich in den letzten Tagen erreicht und fast alle fragten mich, wie ich mit der Kompression umgehe und ob man nicht doch drauf verzichten kann.

Ich weiß, es ist unerträglich und auch ich halte es kaum aus, aber ich trage meine Kompression wirklich jeden Tag ganz konsequent und ich wünscht irgendwer würde mit mir tauschen. Aber ohne Kompri würde ich nicht klar kommen, da ich vor allem in den Beinen noch so viel Wasser habe.

Und wenn all das nicht hilft - dann Sachen einpacken und ins Kühlhaus ziehen. Ich hätte mich gestern im Kaufland auch direkt zwischen die Eier legen können - herrlich :D

Unser König im eigenen Pool unter einem Dach aus Rosen