Ein Titelsong ist aus der Kinowelt gar nicht
mehr weg zu denken, denn was wären die großen Filme, wie Titanic ohne „My
heart will go on“ oder Star Wars mit seiner Hymne?! Für ein Buch aber
ist es doch sehr ungewöhnlich, schließlich liest jeder für sich – wie seit ihr
auf die Idee gekommen „Buchmusik“ zu machen?
Jana: Als das Buch bzw. eher die Geschichte
fertig war, gibt man sie natürlich seinen besten Freund, um ein
ehrliches Feedback zu bekommen und man ist ja auch wahnsinnig stolz – am
Ende des Buches, als der Song gespielt wird habe ich
David mit mehreren Post it förmlich erschlagen und ihn gefragt, ob er
sich vorstellen könnte den Titelsong zu schreiben und er hat ja gesagt.
„Unvergleichlich“ ist ja ein unglaublich
gutes Lied geworden, was durchweg nur positives Feedback erhalten hat,
ebenso wie das Buch – hättet ihr je damit gerechnet, dass das so
einschlägt?
David: Nein, absolut nicht. Wir hatten keine
große Erwartungen, weil ich glaube das Erwartungen vielen Dingen nicht
gerecht wird, entweder sie sind zu klein, und ich glaube was uns so
stark und groß macht ist, dass das ganze aus der
Freundschaft entstanden ist. Es war nicht Vorgabe ganz vielen Menschen
etwas mit auf dem Weg zu geben, sondern meine beste Freundin hat mich
gefragt, würdest Du einen Song für mich schreiben, der zu meinem Buch
passt, zu meinen Ideen.
Dass der Song dann diese Aufmerksamkeit
erreicht, vor allem auch durch das tolle Video von Felix und diese
Tragweite bekommt und ganz vielen Menschen auch Kraft gibt ist einfach
das größte Geschenk, was man sich vorstellen kann. Wir
sind da einfach dankbar, dass es vielen Menschen die Augen öffnet und auch
das Gespräch anregt.
Wir haben sehr viel positives, aber auch
erschütterndes Feedback bekommen das es so ist wie es ist und wir es so
öffentlich ansprechen und es so schonungslos ehrlich zeigen. Und ich
glaube daher berührt es viele auch so sehr, weil wir
sagen, das ist unsere Freundschaft mit allen Höhen und Tiefen und wir
sind der festen Überzeugung das Kunst ehrlich sein muss
Jana: Wenn das Thema ein Tabu ist und man es
brechen will, dann muss man schonungslos ehrlich sein. Die Wellen haben
wir nicht so erwartet, das war weder der Plan noch das Ziel.
In dem Buch geht es ja darum, das man bei den
Konzerten alles hinter sich lassen und die Welt und all die Sorgen für
den Moment vergessen kann – ist es auch Dein Anspruch an Dich selbst,
dieses Gefühl Deinen Fans zu geben?
David: Es war gestern der aller erste Auftritt
nun mit eigener Band Batomae als Staubkind Support und wenn ich auf die
Bühne geh, dann kann ich den Alltag entfliehen.
Jana: Es ist schon Dein Anspruch. (lacht)
David: Da sind Menschen mit denen ich einfach
eine unvergessliche Zeit haben will und die Menschen freuen sich auch
darauf sie mit mir zu haben. Ich hoffe natürlich den Menschen diese
schöne Zeit auch geben zu können mit meiner Musik
die ich mache und daher gebe ich immer 110%
Ich: Es muss eben ehrliche Musik sein die einen
berührt, vor allem persönlich berührt. Wenn es nur auf Kommerz ist, ist
das Schöne schon wieder vorbei.
Mit Deinem Buch hast Du ja auch den Nerv der Zeit getroffen – ist es eine Art Autobiografie über Dich?
Jana: Absolut. Ich hab halt alles, was eben mal
raus musste, was man über die Zeit immer mehr in sich rein frisst, im
wahrsten Sinne, alles mal aufgeschrieben und irgendwann haben
die Einzelstücke eine Art Roman gebildet.
Der Plan war am Anfang auch nicht „Ich schreib ein Buch“, denn ich bin ehrlich gesagt nicht der Bücherfan (lacht), aber die Dinge musste ich mir von der Seele schreiben und dies wurde dann zu einem Buch.
Der Plan war am Anfang auch nicht „Ich schreib ein Buch“, denn ich bin ehrlich gesagt nicht der Bücherfan (lacht), aber die Dinge musste ich mir von der Seele schreiben und dies wurde dann zu einem Buch.
Wie ein Selbstläufer?
Jana: Ja, und dass mein Buch nun so viele
berührt und beschäftigt, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Dass
so viele sagen sie habens gelesen, dass sie geweint haben, weil ich ihr
Leben erzählt habe.
Du sprichst über Deine Krankheit auch bei Ärzten
und nirgends wirst Du verstanden. Dann liest Du etwas und denkst Dir
„krass, das bin ich, es gibt noch mehr davon“ und Du fühlst Dich nicht
allein. Auch wenn es in dem Moment die Krankheit
nicht wegzaubert, aber es fängt Dich auf. Und es ist erschreckend wie
viele so reagieren auf diese ganze Ehrlichkeit, weil sie nirgends
bislang so eine Ehrlichkeit erfahren haben.
Hat es Dich viel Mut gekostet, Dich im Video
so zu zeigen, denn es ist zugegebener Maßen ja schon ein brutal
ehrliches Video, das so schonungslos die Wirklichkeit zeigt?
Jana: Total und wir hatten da auch sehr lange heiße Diskussionen.
David: Ich war eigentlich dagegen, aber aus dem
Grund, weil ich sie beschützen wollte. Denn es gab viele Menschen, sehr
sehr viele Menschen in unserem nahen Umfeld, die nichts davon wussten,
dass sie unter dieser Krankheit leidet.
Das ist eine sehr mediale Plattform, die dann sehr viele in unserem Umfeld betrifft, denn wir kommen nicht aus einer Großstadt.
Ich bin dankbar, dass sie das durch gedrückt hat.
Jana: Ich hatte das Totschlagargument, denn Du
David sagst: „Kunst muss ehrlich sein“ und dadurch war jegliche andere
Diskussion hinfällig.
Jana und David zum Thema: Freundschaft
Jana: Ich würde mir einfach echt für Jeden wünschen, so Jemanden an seiner Seite zu haben, wo man sagen kann mir
geht es heut so richtig scheiße oder wo man nicht mal was sagen muss,
der, wenn Du lächelst auch so sieht, dass es Dir in
Wirklichkeit nicht gut geht. Es ist so schade, dass es so wenige da
draußen gibt, die so ein Glück haben wie ich.
David: Das beruht auf Gegenseitigkeit (beide lachen).
David: Jeder Mensch braucht jemanden der ihm zur
Seite steht und ihn so liebt wie er ist, jemanden der so
unvergleichlich ist. Jeder Mensch braucht eine Umarmung, Zuspruch, aber
auch Jemanden wo man einfach mal zusammen sitzt und gemeinsam
schweigen kann.
Jana und David berühren mich bei diesem Interview
ungemein. Immer wieder schauen sie sich an, lächeln sich zu und
vermitteln mir wirklich eine wunderbare Freundschaft.
Ich wünsche euch von Herzen viele weitere tolle gemeinsame Zeiten. Möge eure unvergleichliche Freundschaft ewig bestehen.
Klickt euch, wenn ihr es nicht längst schon getan habt durch die sozailen Plattformen der beiden
Jana Crämer - Das Mädchen aus der ersten Reihe