Donnerstag, 31. März 2016

Du gehst schneller als ich laufe!

Nachdem ich die ersten drei Laufeinheiten prima gemeistert habe schwächelte mein Körper, vorallem meine Knöchel. Ich war schlichtweg eine derartige Belastung nicht gewöhnt. Mir brannten die Knöchel selbst beim Liegen und oft kam ich nicht in den Schlaf oder bin nachts immer wieder aufgewacht. Und obwohl eigentlich rechts mein "Problemfuß" ist, weil ich da eine beginnende Arthrose habe, schmerzte der Linke...LOL

Aber soll es das schon gewesen sein?
Ich habe lange mit mir gehadert, aber konnte und wollte es nicht so hinnehmen und aufgeben ist für mich sowieso keine Alternative.
So kurierte ich den Fuß erstmal schön aus, denn mit Schmerzen soll man nicht laufen, d.h. aber auch, dass die Wochenendeinheiten ausfielen. Dafür sind wir am Ostermontag ganze 11km um den Cospudener See gelaufen - wir waren also nicht faul :)


Gestern war dann Kurs 7/24 und ich sprang von Kurs 3/24 wo wir 5x3 Minuten liefen + 2 Minuten gehen direkt auf  6x5 Minuten + 2 Minuten gehen...boar ich sag euch..aua aua aua.
In der ersten Runde hatte ich wahnsinniges Seitenstechen rechts, in der zweiten dann links, ab der dritten wurde es besser, aber ich wurde auch immer langsamer. Eine ältere Dame vor mir konnte nicht mehr, ging aber zügig weiter - lachend stellte ich ihr gegenüber fest, dass sie schneller geht als ich laufe und sich keine Sorgen machen muss, ich laufe neben ihr bis zum Schluss *lach* Ich habs schon immer gewusst, aber das glaubt mir sonst ja keiner :D

Ich habe aber alle Runden immer komplett durchgehalten, egal wie langsam ich wurde ;) Mein damaliger Sportlehrer, der leider nicht mehr unter uns ist, motivierte mich immer und sagte "Anja, Du musst es schaffen, das wenigstens ein Fuß für eine Sekunde den Boden nicht berührt, schlürfen zählt nicht zum Rennen." Er hat immer an mich geglaubt und ihm war es wichtig dass ich nicht aufgebe, sondern durchhalte. Auch wenn es sicher eine 6 gewesen wäre, weil ich nie im zeitlichen Rahmen war (Sprint, 800m) gab er mir fürs durchhalten mindestens eine 4. Ich hab gestern sehr oft an ihn gedacht - ja, ich laufe auch für ihn diese 5km in Erinnerung an einen wundervollen Menschen!

Über den furchtbaren Muskelkater heute reden wir lieber nicht *oh man* - Tja, selbst schuld, wenn man nicht langsam sich steigert, sondern pausiert und volles Rohr wieder los zieht.
Die Schmerzen in den Gelenken sind deutlich besser - nun mit anderen Schuhen und einer anderen Lauftechnik. Ja, vielleicht lags einfach daran.


Ich bin mir sicher, wir hätten diesmal die 5km geschafft, aber dadurch dass wir durch den Palmengarten in Leipzig gelaufen sind, wo es immer wieder über Brücken und somit immer wieder Anstiege gab, und ich vorzeitig (siehe roten Punkt) Stopp drückte, fehlten am Ende knapp 200m...
Naja aber für die Laufeinheit am Wochenende - ja, ich habe sie mir fest vorgenommen, ist das mein Ziel und irgendwie motiviert mich der Gedanke, dass da bald 5km stehen.



Hier nochmal die Laufstrecke im Detail. Der grüne Punkt ist der Start beim AOK Gesundheitszentrum im Clara Park und der Rote wo ich dummerweise Stopp gedrückt hatte, weil wir eigentlich fertig waren :/

Wer sich fragt was die Zahlen bedeuten, dem sei gesagt, dass die App Runtastic erkennt, wann man "Pause" hat. Bin gerade selbst erstaunt, finds aber ziemlich cool :)

"Der Weg ist das Ziel. Das hat Konfuzius gesagt - wahrscheinlich ist er nie gejoggt." 
K. Bauerfeind

Mit diesem tollen Zitat verabschiede ich mich in die nächsten sportreichen Tage :)

Montag, 28. März 2016

Ein Stück mehr Leben

Meine ersten Versuche auf den Höllenschuhen habe ich mit 6 oder 7 Jahren getan, damals waren es noch coole Rollschuhe in die man einfach mit seinen Turnschuhen schlüpfen konnte und sie einfach festschnüren musste. Irgendwann gab es dann richtige Inliner - sie waren schwarz hatten rot/gelbe Akzente und ich glaub es war auch zu Ostern, denn das ganze Jahr stand noch vor mir. Also versuchte ich mich auf diese Art der Fortbewegung. Ich sehe mich noch in unserem langen Hausflur hin und her fahren bis ich mich endlich nach draußen auf den Parkplatz traute. Als dies gut klappte gab es selten ein Halten für mich und ich bin Kreise gefahren bis Mutti mehrmals rufen musste "Miracoli ist fertig" ;)

Das erste Mal. dass ich dann Probleme mit dem Fahren hatte, war mit ca. 16 Jahren. Ich habe meinen besten Freund in Magdeburg besucht und wir sind extra mit der Bahn außerhalb des Zentrums gefahren und nach gerade einmal 10 Minuten musste ich meine Inliner wieder abschnallen. Was taten mir die Schienbeine und Füße weh. Es fühlte sich an wie tausend Nadeln, ein brennedes Kribbeln, furchtbar. Ich schob es auf meine lange Pause, die durch eine OP im Vorjahr ausgelöst wurde und ich mich sicher einfach wieder daran gewöhnen muss.

Im nächsten Jahr passten mir meine Inliner dann gar nicht mehr - der Klickverschluss oben ließ sich einfach nicht mehr schließen, klemmte mir förmlich die Haut ein. Gut, wir kauften neue Inliner, größere. Ließen den Klickverschluss abmontieren und einen Zugverschluss mit Klettband anbringen - so konnte ich stufenlos selbst regulieren, aber auch das half nichts. Der Druck und der damit verbundene Schmerz war unendlich schlimm.
Als wir dann im Winter Schlittschuh fahren wollten saß ich auch nach wenigen Minuten heulend auf der Bank. Niemand konnte mir sagen warum ich nicht mehr Fahren kann.
Nach 3 Jahren verkaufte ich schweren Herzens meine teuren und unbenutzen Inliner für nicht mal die Hälfte - es schmerzte doppelt, denn ich hatte das Gefühl so wenig war den neuen Besitzern meine geliebten Inliner wert, die ich noch nicht mal nutzen konnte.

Mit der Diagnose Lipödem wurde mir schnell klar, dass der Schmerz damit zusammenhing und so hatte ich mit den Liposuktionen neue Hoffnungen vielleicht irgendwann auch wieder Inliner fahren zu können. Vor zwei Wochen war ich wegen einer neuen Laufhose in einem riesigen Sportfachgeschäft und fand auch Inliner, die ich direkt anprobierte und sie passten, sogar mit dem üblichen Schnellverschluss. Ich zögerte also nicht lange und kaufte sie, denn bei dern Proberunde im Laden konnte ich nichts merken - keinen Schmerz.

Nun habe ich die ganze Zeit gewartet, dass das Wetter endlich auf meiner Seite war. Konnte ich eher von Arbeit gehen hat es bislang stets geregnet - an den langen Tagen bis 18 Uhr schien die Sonne :/ Ehrlich jetzt?! Das ist doch verarsche.
Aber heute, heute schien die Sonne und wir hatten etwas Zeit, also Mann, Hund, Inliner und mich ins Auto gesetzt und zu einer ruhigen Straße gefahren, wo ich hin und her rollern konnte.




Oh man was war das für ein wahnsinns Gefühl.
Mein Herz war erfreut und gemeinsam mit der Sonne strahlte ich um die Wette :)
Mir taten die Füße trotzdem weh, aber ich denke eher, weil ich es nicht mehr gewöhnt war auf diesen Höllenschuhen zu stehen, wo das Gewicht so punktuell gelagert ist. Wenn ich gefahren bin habe ich nichts gemerkt, außer dieses schöne leichte Gefühl und den Wind in meinem Gesicht. 


Es ist so wahnsinn, wie viel Leben ich durch die Liposuktionen zurück gewonnen habe und wie sehr einen diese einfachen Dinge erfreuen können. Es geht nicht darum perfekt zu sein oder aus der Masse hervor zu stechen, sondern so normale Dinge, wie Inliner fahren zu gehen, machen zu können.

Freitag, 25. März 2016

Frohe Ostern

Ich wünsche all meinen fleißigen Bloglesern und Ihren Familien eine wundervolle Osterzeit. Genießt die wenigen freien Tage mit Euren Liebsten und nutzt diese Zeit um nochmal schön Luft zu holen, bevor der Frühling hoffentlich nun endlich Einzug hält.

Wir können es zumindest kaum erwarten, dass die Sonne länger scheint und wir auch abends wieder viel mehr draußen unternehmen können.

Mit diesem 4 Jahre alten Foto verabschiede ich mich ins lange Osterwochenende und hoffe, dass der Regen endlich der Sonne weicht und ich das für mich größte der letzten Jahre endlich wieder ausprobieren und euch vorstellen kann :)

nicht zu glauben was das Lipödem aus mir gemacht hat :(

Mittwoch, 16. März 2016

Ich bin wieder da :)

Meine lieben Leser, ich kann mich nur entschuldigen, dass ihr solange von mir nichts gehört habt. Die Blogginpause war mehr unfreiwillig als geplant - erst hat mich eine fiese Grippe gepart mit einer verschleppten Nasennebenhöhlenentzündung über zwei Wochen aus der Bahn geworfen und als ich endlich wieder fit war, konnte ich nicht bloggen, weil ich nicht an mein Ladekabel für den Laptop kam... :/
Wir haben nämlich nach einem Brandschaden einen neuen Boden im Wohnzimmer bekommen, mussten dafür natürlich das komplette Zimmer ausräumen inkl. auseinanderbauen aller Möbelstücke, wie Sofa, Tisch, Sitzecke...das Gästezimmer war also bis zur Tür komplett zugestellt, das Ladekabel...genau, am Fenster am anderen Ende des Zimmers :D

Daher gebe ich euch heute ein Monatsrückblick.
Fangen mir mal beim letzten Projekt - dem Ernährungsplan an, wo ich von Beginn an sehr sehr skeptisch war. Das Projekt habe ich nach 14 Tagen abgebrochen, weil es mir einfach durch und durch schlecht ging. Klar ich habe binnen 6 Tagen knapp 5 Kg verloren, aber weil ich nur Durchfall hatte. Nach gut einer Woche konnte ich das Hühnchen schon gar nicht mehr sehen *brech*
Das einzigst positive - ich bin endlich von den 114kg weg die an mir klebten wir Tapetenkleister - nun hänge ich aber zwischen 109,8 kg und 110,7 kg fest...oh man!


Tadaaa und das ganz ohne diese krasse Diät

Nach dieser Zeit bin ich in ein richtiges Loch gefallen - ich hatte zu nichts mehr Lust, vorallem nicht zu Sport. Meine ganze Motivation hat die Koffer gepackt und ist abgehauen...super! 
Dazu wollte ich mir endlich mal Ruhe und was Gutes gönnen. Ich habe einfach jeden Tag das gegessen worauf ich Lust hatte - jeden Tag wählen was ich esse ohne Grenzen...mh Pizza, Döner, Chinanudeln? - boar was hat mich das überfordert. Da war der Plan so unkompliziert, denn da gabs nichts zu wählen. Keine Sorge - dem Gewicht hat es keinen Abbruch getan oder mir irgendwie meine Statistik verrissen falls das jetzt jemand denkt. Außerdem war nach einer Woche wieder Schluss.
Ich ernähre mich ausgewogen, gesund, gönne mir hin und wieder was und habe vor einer Woche endlich wieder die Motivation gefunden, sie stand tatsächlich reumütig mit ihren Koffern vor meiner Tür und bat um Eintritt.

Durch die Grippe konnte ich einige Zeit kein Sport machen, selbst die Hunderunden waren mir oft zu viel. Hier stand auf die Beine kommen und endlich richtig auskurieren im Vordergrund.

Zum Glück war ich rechtzeitig zum Beginn meines Laufkurses wieder fit. Wie ihr ja wisst, ist mein großes Ziel dieses Jahr am Frauenlauf teilzunehmen und die 5 km komplett zu laufen. Dazu gibt es passend einen Laufkurs der einen 12 Wochen lang darauf vorbereitet und Anfänger, wie ich es bin, Schritt für Schritt ans Laufen heran führt. 
Die erste Einheit lief super - wir rannten 5x3 min und pausierten jeweils 3 Minuten. Ich rannte die ersten Runden unter den ersten drei und am Ende stets im vorderen Drittel und das bei knapp 60 Frauen und ICH, ich meine ICH! Ich, die laufen hasst und gerade eine Grippe hinter sich hatte - boar was war ich stolz, zumal ich die einzige so "mollige" Frau bin, aber man sieht, das sagt überhaupt nichts aus! 
Dazu lernte ich tolle Frauen kennen und fand in Birgit eine super Laufpartnerin, denn wir haben genau dasselbe Tempo und motivieren uns gegenseitig  :)
Neben dem wöchentlichen Lauftraining in der Gruppe muss man am Wochenende eine Einheit selbstständig laufen, denn nur so schafft man am Ende auch die 5km an einem Stück.

Gemeinsames Dehnen nach der Laufeinheit

Heute hatten wir bereits die zweite Einheit und wir sind wie folgt gelaufen..



Ich finde es super. Klar es geht total an die Kondition und man ist nicht nur total kaputt, sondern auch wahnsinnig stolz.
Nach einem so guten Training und auch so esse ich abends oft nur den Eiweißshake um das Gewicht weiter zu reduzieren. Das klappt mal mehr, mal weniger gut.

Eiweißshake und eine Tasse Tee, das beste nach einer Trainingseinheit

Von einer weiteren tollen Sache berichte ich euch erst kommende Woche, denn da will ich euch noch ein kleines Video zu anfertigen. Das ist wohl neben der gelben Gummistiefel mit eines der größten Wünsche die in Erfüllung gegangen ist, dank der Liposuktionen.
 
Ansonsten fiebere ich sehr unserer Stephie alias Myra Snöflinga mit, die mit ihren YouTube Videos und ihrem großen Engagement im Medienbereich viel Aufmerksamkeit auf unsere Krankheit lenkt und uns nun zu ihrer Armlipo mitgenommen hat. Hier könnt ihr direkt ihr Video anschauen.



Bald folgt zur Arm Op auch noch ein Beitrag bei RTL Punkt 12, denn die haben Stephie mehrere Tage begleitet :) 

Ansonsten versuche ich mich einfach nicht mehr zu stressen, sondern das Leben zu genießen. Mein Luri hilft mir dabei wie immer am meisten, denn er lebt den Moment und macht sich nichts aus gestern oder morgen.
Ab jetzt findet ihr wieder regelmäßig Beiträge auf meinem Blog und könnt mir Folgen, wie mich im Laufen verbesser, das Gewicht reduziere und das Abschlussgespräch bei Dr. Heck habe.




Eure Anja