Mein damaliger Facharzt war ein absoluter Fan von diesem Programm und daher lag es auf der Hand, dass auch ich dieses Programm umsetzen sollte - zu mal ich gut 20kg verlieren sollte, bevor ich überhaupt an eine OP denken könne....
Metabolic
Balance ist ein Ernährungsprogramm – anders kann und will ich das nicht
bezeichnen – das auf der Analyse der Blutwerte des eigenen Körpers
basiert. Mittels eines sehr teuren Bluttest (Kosten rund 400€) und der
damit verbundenen Auswertung von 36 Blutwerten, sowie Alter,
Körpergewicht und -größe wird eine Liste von Lebensmitteln erstellt die
den Stoffwechsel des Körpers anregen und so die Fettverbrennung
beschleunigen sollen.
Des Weiteren wird die Menge an Flüssigkeit
berechnet, die man täglich zu sich nehmen soll und dies waren bei mir 4,5 L -
bereits hier läuteten bei mir die Alarmglocken. Ich hab schon immer gehasst viel zu trinken, bin teilweise mit 0,5 L pro Tag ausgekommen (ja, ich weiß ist auch nicht gut) und hatte mich bereits auf über 1 L am Tag gewöhnt, aber 4,5 L???
Aktuelle
Studien belegen ja sogar, dass zu viel Wasser trinken schädlich für den
Körper ist und eine Hyperhydration dann die Folge sein kann.
Wenn
man sich dann die Auswertung und das Programm genauer anschaut wird
einem relativ schnell bewusst, dass die schönen genussvollen Tage
gezählt sind.
Die Liste der Lebensmittel die für
meinen Stoffwechsel gut waren, war zwar nicht all zu kurz, aber es
waren überwiegend Lebensmittel die ich nicht kannte, die ich noch nie
zuvor gegessen hatte, geschweige denn wusste, wo man diese kaufen
konnte.
So fanden sich neben Artischocken und Knollensellerie auch Schrimps und Surimi auf der Liste - was ich niemals vor hatte zu essen *würg*
Meinen
Schock musste man mir deutlich angesehen haben, denn ich weiß noch wie
die Betreuerin damals sagte, dass meine Mom und ich nochmal schön
einkaufen und wir uns zum Abschluss einfach nochmal das gönnen sollen
worauf wir Lust haben…tja das haben wir getan und so flogen neben
einigen Lebensmitteln die wir für die nächsten Tage zur Vorbereitung des
Programms benötigten Puddings, Süßes und Herzhaftes massenhaft in den
Einkaufswagen. Mir war am Ende sooooo schlecht. :D
Am
nächsten Tag ging die harte Phase direkt los. Den ganzen Tag sich nur von 1,5 kg
Kartoffeln ernähren; aufgeteilt auf 3 Mahlzeiten mit mindestens 5h Abstand dazwischen.
Klingt nicht so schwierig, aber versucht es mal...so viele Kartoffeln ohne irgendwas dazu kann man auf einmal nicht essen, dass man 5h dann ohne Probleme übersteht.
Genuss war ein Wort was ich aus meinem Wortschatz definitiv streichen sollte.
Klingt nicht so schwierig, aber versucht es mal...so viele Kartoffeln ohne irgendwas dazu kann man auf einmal nicht essen, dass man 5h dann ohne Probleme übersteht.
Genuss war ein Wort was ich aus meinem Wortschatz definitiv streichen sollte.
Den
ersten Tage habe ich irgendwie überlebt und dachte mir den zweiten
Entschlackungstag anstatt mit Kartoffeln mit 1,5kg Gemüse zu schaffen. Tja,
aber wer von euch hat denn schon mal einen ganzen Kohlrabi auf leeren
Magen gegessen?
Es war nicht nur so, dass ich den ganzen Tag furchtbar gefroren habe, weil der Körper kein richtiges Heizmittel in Form von Kohlenhydraten hatte, sondern auch meine Konzentration bereits nach den ersten beiden Unterrichtsstunden komplett ausfiel. Egal was der Dozent vorn erzählte, meine Gedanken waren überall – die Kälte, das Zittern, die Bauchschmerzen vom Kohlrabi und zum Schluss furchtbare Übelkeit zwangen mich den Unterricht abzubrechen und irgendwie nach Hause zu kommen.
Dort habe ich einen absoluten Fressanfall bekommen, weil ich das Leiden echt satt hatte. Ich stand heulend vor dem Kühlschrank und brach dann endgültig zusammen als meine Mutti kam.
Es war nicht nur so, dass ich den ganzen Tag furchtbar gefroren habe, weil der Körper kein richtiges Heizmittel in Form von Kohlenhydraten hatte, sondern auch meine Konzentration bereits nach den ersten beiden Unterrichtsstunden komplett ausfiel. Egal was der Dozent vorn erzählte, meine Gedanken waren überall – die Kälte, das Zittern, die Bauchschmerzen vom Kohlrabi und zum Schluss furchtbare Übelkeit zwangen mich den Unterricht abzubrechen und irgendwie nach Hause zu kommen.
Dort habe ich einen absoluten Fressanfall bekommen, weil ich das Leiden echt satt hatte. Ich stand heulend vor dem Kühlschrank und brach dann endgültig zusammen als meine Mutti kam.
Die
Ereignisse der letzten Wochen waren einfach zu viel für mich. Die Diagnose, die Lymphkur mit den sch*** Kompressionsstrumpfhosen und nun dieses Programm mit dieser furchtbaren Lebensmittelliste...ich wollte wirklich nicht mehr.
Noch am selben Abend beendeten wir
das Programm und brachen ab. Die beste Entscheidung meiner Meinung
nach, denn wenn man sich einfach etwas Zeit nimmt und ein wenig
recherchiert wird man schnell fündig und findet diverse negative
Aspekte.
Dazu habe ich euch mal hier ein paar Links zusammengestellt:
- Stern
Obwohl
ich zu Beginn von der Idee, das gewisse Lebensmittel den eigenen Stoffwechsel beeinflussen und somit schädlich bzw. sehr gut dafür sind, absolut angetan war, war die Umsetzung
einfach unmöglich. Nicht nur deshalb, weil es Lebensmittel waren die ich nicht ausstehen konnte, sondern auch weil man diese nur
sehr schwierig kaufen kann, vor allem wenn man in einer ländlichen
Gegend wohnt. Auch konnte ich dem Programm nichts Positives
abgewinnen.
Es ist für mich keine
Ernährungsumstellung, sondern ein Programm was konsequent bis zum
Lebensende durchgezogen werden muss, um Erfolg zu haben und was für mich
im Alltag auch nicht praktikabel ist.
Am Ende wird einfach die Hilflosigkeit der Betroffenen ausgenutzt, gepaart mit dem Ansporn durch die große finanzielle Investition am Anfang, wie in vielen Bereichen der Industrie.