Freitag, 16. Januar 2015

Lebensaufgabe Lipödem

Neben den positiven Effekten der Lymphkur ist mir aber gleichzeitig bewusst geworden, was das zukünftig eben bedeuten wird und welches Ausmaß an Zeitaufwand die Behandlung des Lipo - Lymphödems auch benötigt.

Es ist ja nicht nur so, dass man unter den Folgen der Krankheit leidet – Druckschmerz, schweren Beinen, aufgerissene, trockene, kalte Haut, nächtliche Laufaktionen ins Bad, blaue Flecken überall – sondern man eben auch enorm viel Zeit benötigt um die Behandlungen durchzuführen.

Neben Physiotherapie die ich zweimal die Woche á 90 Minuten erhielt musste ich zusätzlich Sport machen, meine Ernährung ändern, mich in die Kompression quetschen. Dazu sollte ich ein Ernährungsprogramm machen und mich in psychologische Betreuung begeben.
Am besten wäre eine Halbtagsstelle gewesen, um die Behandlungs angemessen umzusetzen, denn schließlich war ich gerade in meiner Ausbildung und hatte eine 40 Stundenwoche. Dazu einen Hund der durch die Diagnose und der nun anstehenden Behandlungen einfach echt zurück stecken musste.

Es drehte sich alles auf einmal nur noch um das Lipödem und das hat mich unglaublich zermürbt. Es hat mich vorallem eben auch zermürbt, weil mir direkt mit der Diagnose gesagt wurde, dass die Krankheit unheilbar ist und ich wohl mein ganzes Leben lang Kompressionsstrümpfe und Physiotherapie machen müsste - die gesunde Ernährung dazu verstand sich von selbst.

Aber da „Aufgeben“ bei uns keine Option ist haben wir alles mögliche versucht und irgendwann ein richtiges Verhältnis zu allem gefunden.
Es ist machbar, aber man muss eben sehr viel zurückstecken, vorallem was seine eigene Freizeit und Freiheit betrifft.


"Egal wie schwer die Zeiten auch sind, nach jedem Sturm kommt auch Sonne!"
 
Foto: Christian Liebich