Freitag, 10. Juli 2015

Happy 25. Birthday

Wow in den letzten Jahren flog die Zeit irgendwie an mir vorbei und eh ich mich versah habe ich die Schule abgeschlossen, eine Ausbildung gemacht, stehe bereits seit 3 Jahren mitten im Berufsleben und bin nun schon ein Vierteljahrhundert alt.
In der Nacht zum 9. Juli konnte ich so gut wie gar nicht schlafen, weil mir einfach so viele Gedanken durch den Kopf gingen, sogar jener, ob man in dem Alter wirklich noch so aufgeregt ist, wie als 8jährige... Ich bin ein furchtbar neugieriger Mensch, der stets alles hinterfragt, wenn ich es nicht weiß und auch schon Wochen vor meinem Geburtstag alle Schränke durchsuchte um heraus zu bekommen, was ich geschenkt bekomme. Ok ich bin aus dem Alter wirklich raus, dass ich die Schränke durchsuche, aber ein wenig aufgeregt bin ich sicherlich *hihi*

Ich mache mir an sich schon immer viel zu viele Gedanken und einen Kopf über Dinge, die es weder Wert sind, noch die ich in irgendeiner Weise je beeinflussen könnte und dennoch, ich mache mir den Kopf. Ich bin ein absoluter Herzmensch der stets im Zwiespalt mit seinem Kopf ist - Getreu dem Motto: "Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust" aus dem berühmten Faust von Goethe.



Und so macht man sich vorallem rund um das neue Lebensjahr Gedanken. Nie hätte ich als Teenager gedacht mit 25. ein solches Leben zu führen. Ich wollte immer viel reisen, die Welt entdecken, über Nacht einfach los ziehen, frei sein. Mit meinem ersten Freund war ich sogar verlobt und wenn die Dinge anders gelaufen wären, wäre ich sicher längst verheiratet, hätte vielleicht schon Kinder oder würde mitten im Studium stecken...aber die Dinge kommen immer anders als man denkt, sodass es eben sinnlos ist, sich eigentlich so einen Kopf zu machen.

Aber nie hätte ich gedacht, dass ich mit gerade einmal 25. Jahren so krank sein werde, dass man nun sogar vor dem Sozialgericht um ein schmerzfreies Leben kämpfen muss. Das mein Alltag mit Therapien gefüllt ist und irgendwie sich alles um diese Krankheit dreht. Bereits beim Aufstehen die Kompression angezogen werden, auf die Ernährung geachtet, mehr Sport als üblich getrieben und mein Zeitplan nach den Therapieeinheiten strukturiert werden muss, bis ich abends vor dem Schlafen endlich wieder alles ausziehen kann. Ja, irgendwie macht es einen schon etwas traurig und man fragt sich, warum hat man all das verdient, wieso wird man so bestraft...tja ein großes offenes Herz schützt leider nicht davor.

Aber ich bin kein Mensch von Traurigkeit und habe mich ganz gut mit allem arrangiert. Man muss eben mit den Karten spielen, die einen das Leben hinwirft und einfach das Beste daraus machen.

Ich hatte gestern einen so wundervollen Tag. So viele liebe Menschen haben mir gratuliert, mich überrascht und mit mir gefeiert.
Ich habe so viele unglaubliche Menschen durch diese Krankheit kennen lernen dürfen und dafür bin ich sehr dankbar.
So schwer es manchmal auch scheint, ich weiß ich bin nicht allein, sondern umgeben von so viel Herzlichkeit, von Menschen auf die ich bauen kann, die mich aufbauen, wenn es mir schlecht geht, die für mich da sind. Ich danke jeden einzelnen von euch und schätze mich wirklich glücklich und reich :)


Mein Körper hat mich ebenso beschenkt, denn nach nun fast 3 Wochen Post Op haben meine Beine gestern einen riesen Sprung gemacht - als ob sie förmlich bis zum Geburtstag gewartet haben.
Das Wasser ist überwiegend zurück gegangen und nun sind die ersten sichtbaren Werte da:

 
Und hier ein Blick auf meine neuen Beinchen :) Vorallem die Beule unterhalb des Knies und diese typische Hervorhebung um die Fesseln ist verschwunden.



Natürlich ist immer noch genügend Wasser drin, aber durch das tägliche Schwimmen, etwas Zumba (dank Fitness DVD) und den von mir begonnenen Laufen samt neuer Laufschuhe wird dies hoffentlich in den kommenden Wochen immer weniger.


gemeinsam Laufen macht doppelt Spaß #runningtogehter

Ich weiß, ich habe gerade einmal die Hälfte geschafft und ich bin ehrlich, ich wusste das es hart wird, aber das es so heftig wird hätte ich mir wahrlich nicht erträumt. Die ersten zwei drei Wochen Post Op sind wahrlich kein Zuckerschlecken, aber was wir einmal anfangen wird auch beendet. Ich freue mich auf all das was kommen wird und werde es sicherlich stets so positiv nehmen, wie es geht.

Für das neue Lebensjahr wünsche ich mir vorallem viel Gesundheit und vorallem mehr Toleranz in unserer Gesellschaft, viel Erfolg weiterhin bei unserer Aufklärungsarbeit, die so viele von uns sagenhaft leisten im Kampf gegen das Lipödem. Ich wünsche mir, dass der GBA positiv entscheidet und ich auch vor dem Sozialgericht im Rechtsstreit mit meiner KK Erfolg haben werde. All das und mehr werdet ihr hier natürlich erfahren :)
Bis dahin werden noch viele Spaziergänge in den Sonnenuntergang erfolgen