Nun ist es soweit, in wenigen Stunden fährt mein
Zug nach Essen und für mich beginnt wohl einer der aufregendsten
Momente in den letzten Monaten.
Die letzten
Wochen sind wie im Wind verflogen und waren gefüllt mit Arztterminen und
die Energie mich optimal auf das Kommende vorzubereiten.
Wie
unendlich lang kam es mir vor, als ich letztes Jahr im Juni den Termin
für die Beratung gemacht und dann erst für Dezember 2014 erhalten habe –
wie lang war es dann wieder bis zur ersten OP und nun steht sie
unmittelbar bevor.
Morgen um diese Zeit werde ich mich längst im OP-Bereich befinden, hoffentlich im wohligen Dämmerschlaf.
So
kurz vor der Abfahrt lassen sich meine Ängste, Zweifel, aber auch meine
grenzenlose Freude nicht mehr verbergen. In mir herrscht ein einziges
Gefühlschaos und am liebsten würde ich nur noch heulen. Am schlimmsten
ist für mich die Ungewissheit und die Angst vor Schmerzen – aber was
sind diese im Vergleich zu all dem was ich in den letzten Jahre ertragen
musste, nebst den psychischen Belastungen aufgrund des Mobbings?!
So
stark, wie ich sonst immer scheine, bin ich gerade nicht. Ich sitze auf
dem Bett, Luri schnarcht leise neben mir und blinzelt ab und zu – auch
er spürt meine innere Unruhe und dann atmet er hörbar aus.
Wenn ich nicht ich bin, wird es sehr leise, die Quasselstrippe sagt kaum noch ein Wort, ist in sich gekehrt und grübelt.