Dienstag, 24. Februar 2015

Aufgeben ist nicht!

Nachdem der Artikel in der Leipziger Volkszeitung (LVZ) und in unserem regionalen Ableger Osterländer Volkszeitung (OVZ) erschienen ist, haben sich zunehmend mehr betroffene Frauen bei mir gemeldet und mir von ihrem Schicksal berichtet - vielen Dank an dieser Stelle für eure Offenheit und euer Vertrauen.
Immer wieder musste ich entsetzt lesen, wie sich die Frauen scheinbar schon längst selbst aufgegeben haben und irgendwie keinen Ausweg mehr sehen, seit dem die Krankheit diagnostiziert wurde.


Es macht micht vorallem wütend, denn so schlimm wie das Lipödem unser Leben beeinflusst und einschränkt - es gibt weitaus schlimmere Schicksale die uns ereilen können.
So Beispielsweise das von Annalisa, ein jungen Mädchen aus unserem Nachbarort. Und obwohl sie ihren 18. Geburtstag wohl nicht feiern kann, so strahlt sie unendlich viel Lebensfreude aus.

Jeder hat sein Päckchen zu tragen und jeder sollte dennoch versuchen nach vorn zu schauen und nicht im eigenen Mitleid zu ertrinken.
Natürlich ist jeder anders und jeder geht anders mit seinem Schicksal um, aber man sollte sich ein Beispiel nehmen und schämen, wenn man sich wegen so einer "Kleinigkeit" selbst aufgibt.
Natürlich ist es auch erlaubt mal zu schwächeln, innezuhalten um mal tief durchzuatmen, ja, gar voller Wut zu weinen, zu schreien und sich auch zu bemitleiden, ABER, man sollte sich umgehend wieder sammeln und voller neuer Energie und Willensstärke voran schreiten.

Viele fragen mich, woher ich meine Stärke nehme und die Kraft auch noch diesen Blog zu schreiben oder gar die Sportgruppe zu gründen, mich fremden Menschen offen gegenüber zu zeigen und auch diese noch mit Tipps bereichere, obwohl ich selbst genug ertragen muss.
Ja, das frage ich mich ehrlich auch oft.

Auch ich habe viele Tränchen vergossen und war wütend, weil ich all das nicht als fair empfinde, womit man mich im Leben so "bestraft".
Und auch wenn 2014 ein gesundheitlich sehr schweres Jahr war und 2015 es schaffte bereits in den ersten beiden Monaten noch einen oben drauf zusetzen - aufgeben ist nicht!

Das Schlüsselwort bei mir ist einfach nicht stehen zu bleiben. Wenn ich innehalte und all das reflektiere, bricht auch bei mir die starke Fassade. Daher vermeide ich überwiegend mir ins Bewusstsein zu rufen, wie sehr mich die Krankheiten, wie das Lipödem, einschränken und dass ich eben nicht das freie unbeschwerte Leben wie andere in meinem Alter Leben kann.
Das Geheimnis ist einfach für wirklich jeden Tag dankbar zu sein, sich Ziele zu stecken und die Krankheit nicht zum Mittelpunkt des Lebens zu machen.
Wer sich nun fragt - was denn für Ziele...der findet zum Beispiel in dem tollen Kalender von "Mein tolles neues Leben" jede Woche eine tolle Aufgabe die einen inspiriert etwas anzustreben oder sucht sich persönliche Projekte, wie endlich mal die Stube zu renovieren oder spendet an jene, die Hilfe brauchen, wie Annalisa.

Und ganz wichtig - sich an den kleinen Dingen im Leben erfreuen, wie einen tollen Nachmittag mit einer guten Freundin, ein paar neue Ohrringe, einen guten Film, ja selbst jetzt an den ersten tollen warmen Sonnenstrahlen, die den Frühling endlich einläuten.
Also genießt das Leben :)