06.06.2016
Direkt früh machten wir uns auf den County
Dingle Peninsula zu erkunden. Auf dem Weg hielten wir überall wo es uns
beliebte und so kamen wir von einer zur nächsten schönen Aussicht.
Hier hätte ich Stunden sitzen und hinaus auf das weite Meer schauen können. Das Liebe ich so an dieser Insel, dass man immer und überall die Weite hat und alles soweit entfernt scheint. Und ja, da ging es direkt steil auf die Felsen nach unten. Aufstehen ging nur in dem man sich nach hinten abrollt - aber es hat eben halt einen gewissen Nervenkitzel ;)
Über den Connor Pass erreichten wir einen
kleinen Parkplatz und hielten wie so oft, weil andere hielten – dies ist
übrigens fast immer ein Garant für etwas Sehenswertes.
Allein von dem kleinen Parkplatz hatte man eine
wunderbare Aussicht ins weit gestreckte Tal, welche nur wenige Meter
höher noch beeindruckender war.
Wir machten uns, wie alle anderen auch, auf dem
Weg nach oben und erklommen über dicke Felsen die Anhöhe. Hier war ganz
versteckt großer klarer und eiskalter Bergsee, der uns sehr beeindruckt
hat. Auf der anderen Seite befand sich eine
Steilwand, aber auch hier sah man vereinzelt immer wieder Schafe – was
sonst.
Danach ging es weiter bis nach Vantry wo wir am
Slead Head an den Klippen umher kletterten und die windige Seite Irlands
spürten, aber auch eine atemberaubenden Aussicht genossen.
Ja, das bin ich da oben :) |
Auf dem Weg nach Dingle erreichten wir den wohl
bekanntesten Strand in Irland…hier fand man meterhohe Wellen die sich im
türkisfarbenen Wasser brachen und unzählige Surfer, die sich in die
Wellen stürzten.
Endlich kamen wir in dem kleinen Örtchen Dingle
an, worauf ich mich seit Monaten freute. Dingle zählte zu meinen
absoluten Favoriten und musste unbedingt ausgiebig besichtigt werden.
Hier herrscht der absolute Tourismus und das vor allem
nur wegen einem – Funghi.
Funghi ist ein Delfin der in der Dingle Bay lebt
und nicht zurück in seine Gruppe integriert werden konnte. Er kommt
seit dem täglich in die Bucht und wird gefüttert. Stündlich starten
Boote, damit man den Delfin sehen konnte. Auch wir
wollten unbedingt einen Delfin in freier Wildbahn erleben und buchten
ebenso eine Tour.
Vom Boot aus hatte man eine wunderbare Sicht auf
Dingle und den Hafen, aber auch der gesamten Bucht. Ich liebe ja
Bootstouren an sich und wünsche mir irgendwann noch eine größere
Segeltour machen zu können.
Mehrere Boote fuhren immer wieder im Kreis,
drehten und bildeten eine Gasse und nach nur einer kurzen Zeit tauchte
Funghi auf. Immer wieder tauchte er für einen Moment auf. Sobald er sich
versteckte, drehten die Boote erneut, immer und
immer wieder. Ja, diese Erfahrung war wirklich nicht schön, da die
Boote ihn förmlich nach oben trieben. Dabei wundert es einen dann nicht,
dass der Delfin immer und immer wieder verletzt wird.
Wir waren nach der Bootstour doch sehr bedrückt
so etwas „grausames“ auch noch gefördert zu haben, denn täglich starten
so viele Boote und versuchen den Delfin auf diese Art und Weise zum
Auftauchen zu bewegen. Wir waren so blauäugig
und dachten er wird mit Futter angelockt :/
Dennoch war es sehr beeindruckend dieses faszinierende Tier einmal so nah beobachten zu können.
Wir fuhren weiter zum Inch Beach, eines der längsten und größten Sandstrände in Irland wo ebenso die Wellen sehr hoch waren.
Ich traute mich als einzige ins kalte Nass, wo
es vor allem an den Füßen fast unerträglich kalt war. Umso erstaunter
war ich, dass es ab den Knien richtig angenehm war.
Aber wenn man schon in den „Sommerurlaub“ fährt,
dann muss man auch mal baden gewesen sein. Die Iren sprangen
schließlich seit Tagen bei jedem Wetter ins Meer, also kann ich das
auch.
Die Wellen und die Strömung hatten ganz schön
Kraft, da sollte man auf keinen Fall unterschätzen und so ging es
schneller als gedacht und eine große Welle erwischte mich. So war ich
unplanmäßig von Kopf bis Fuß einmal komplett drin.
Nach einer zweiten Baderunde saßen wir dann
gemütlich in der Strandbar und ich aß die wohl teuersten Fish &
Chips bevor es sehr spät für uns nach Hause ging.
07.07.2016
Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf dem
Weg nach Limerick und hielten unterwegs an einem wunderschönen Strand in
der Nähe von Ballybunion wo die Ebbe bereits wieder im vollen Gange
war, sodass wir einen ausgiebigen Strandspaziergang
machen konnten inklusive Muschelsammeln.
Als wir mittags Limerick erreichten waren wir
einfach nur geschockt. Wir schlossen die Fenster und die
Zentralverriegelung weil wir einfach nur Angst hatten. Scheinbar sind
wir in ein absolutes Brennpunktviertel geraten, sodass wir umgehend
die Unterkunft stornieren wollten, was aber zusätzliche Kosten
verursacht hatte.
So beschlossen wir einfach weiter zu fahren und wirklich nur abends hier zu schlafen – es ist ja schließlich nur eine Nacht.
So steuerten wir bei schönsten Wetter auf die Cliffs of Moher wo wir hoffentlich auch endlich die Puffins sehen würden.
Die Cliffs waren einfach nur beeindruckend und
wir wanderten wie viele andere auch, direkt an den Klippen entlang. Gut
120m geht es geradewegs nach unten. Ein Schritt zu weit und das wars –
umso erstaunlicher war es was für Menschen
sich so nah heran trauten. Nicht nur die mit guten festen
Wanderschuhen, nein auch Flip Flop Träger, aber auch Rentner mit
Gehstock gingen abseits der Wege um einen Blick direkt an der Klippe zu
erhaschen…
Der Blick war gigantisch, die weite, das Blaue, die Klippen, die unzähligen Vögel.
Leider entdeckten wir keine Puffins, dafür aber
einen Buckelwal, der sich an der Oberfläche immer wieder drehte und
scheinbar Futter fing.
Auf anraten anderer Touris entschieden wir uns
weiter bis nach Doolin zu fahren um von dort eine Bootstour direkt zu
den Klippen zu machen. Wir erwischten mit viel Glück die letzte Tour und
genossen den Trip direkt unten entlang der
Klippen. Hier spielte übrigens auch ein Teil von Harry Potter klick
hier.
Wir sind uns nicht sicher ob wir bei den
Millionen Vögeln endlich auch die erhofften Puffins sahen, aber irgendwo
flatterte bestimmt einer.
Es ging zurück nach Limerick, wo wir diesmal von
der anderen Seite der Stadt kamen und sichtlich erstaunt feststellen
mussten, dass unsere Unterkunft nicht im Brennpunkt, sondern in einer
vornehmen Wohngegend lag. Unsere Unterkunft war
in einem riesen Haus, mit eigenem Bad – schon echter Luxus, aber all zu lange konnten wir dies eh nicht genießen, da wir am nächsten Morgen direkt weiter wollten.