Mittwoch, 25. April 2018

1. Leipziger Lipödem- und Lymphödemtag

Hallo ihr Lieben,

es ist soweit, am 26.05.2018 findet in Leipzig in der Sportwissenschaftliche Fakultät / Hörsaal Süd der 1. Leipziger Lipödem- und Lymphödemtag statt.
Veranstaltet und organisiert wird der Informationstag von der Leipziger Selbsthilfegruppe Lymph Leos und dem Sanitätshaus Matthies. 

Die Anmeldung erfolgt u.a. durch 
Email: lymph-leos@web.de
Telefon: 0179 - 54 555 61
oder per Fax über die Flyer die Ihr in Leipzig und im Umkreis überall bei Ärzten, Physiotherapeuten, Sanitätshäusern und und und findet. 

Bitte melden Sie sich verbindlich bis zum 14.05.2018 an.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Die Tagungsgebühr (incl. Getränke und Imbiss) beträgt 10,00€ und kann im Vorfeld an die untenstehende Bankverbindung überwiesen werden. Am  Veranstaltungstag beträgt der Eintrittspreis 15,00 €. Einmal gezahlte Eintrittsgelder können nicht rückerstattet werden.

Bankverbindung: Sparkasse Leipzig
Elke Rau SHG Lymph Leos
IBAN: DE16 8605 5592 1631 9401 43
Verw.-zweck: Datum, Ort, Name



Außerdem kann Natürlich gibt es auch auf Facebook eine Veranstaltung dazu. Tragt Euch ein, dass Ihr teilnehmt und schon seht ihr wer alles dabei ist, so könnt Ihr Euch einfacher vernetzen :)

Ich freue mich auf jeden Fall, dass die Lymph Leos so etwas großes auf die Beine gestellt haben und das hier in unserer Region. Viele von Euch haben mir oft geschrieben, dass die Lipödemveranstaltungen oft zu weit weg sind, aber nun habt ihr nach dem Lipödemtag in Markkleeberg 2016 wieder die Möglichkeit teilzunehmen.

Es wird wie immer interessante Fachbeiträge aber auch Workshops geben. Dazu steht auch der Austausch zwischen Betroffenen, Ärzten und Versorgern im Vordergrund. 
Das gegenseitige Vernetzen, offene Gespräche und der Austausch sind in der Therapie ein essentieller Bestandteil.

Den vollständigen Flyer mit Programm und den Referenten zum Download findet ihr hier
Auch ich darf aktiv am Programm mitwirken und freue mich sehr Euch kennen zu lernen.

Alles Liebe
Eure Anja

PS: So und nun schnell anmelden :)



Donnerstag, 5. April 2018

Vom Aufgeben und Weitermachen

Ja es war sehr lange still hier und ich war einfach weg. Weg ohne genau zu sagen warum und wie lange. Zwischenzeitlich habe ich oft darüber nachgedacht den Blog gänzlich zu schließen und alles an den Nagel zu hängen.

Heute möchte ich anfangen aufzuräumen, zu erklären. Sicherlich müsste ich dies nicht und ich könnte entweder einfach weiter machen wie bisher oder eben einfach kommentarlos hinschmeißen. Oder aber ich berichte von dem was passiert ist und dem eigentlichen Grund und das liegt mir mittlerweile viel näher als die anderen beiden Optionen, weil ich denke, dass das kein Einzelfall ist, aber kaum einer wirklich darüber schreibt.

Gut möglich dass der Kontent in den kommenden Wochen und Monaten ein etwas anderer ist als bisher gewohnt, dennoch möchte ich meine mittlerweile große Reichweite weiterhin nutzen um über das Lipödem aufzuklären, denn es kommen immer wieder neue Leser dazu, worüber ich sehr dankbar bin und mit Sicherheit weiß, dass das nicht selbstverständlich ist, vor allem, nach all den Monaten des Schweigens.
In Bezug auf das Lipödem hat sich leider auch etwas verändert, was ich thematisieren will und muss, aber nun erstmal zu dem was war.


Wie ich bereits geschrieben hatte war Lotte ein wahrliches Schreibaby. Für sie war es kein Problem 4, 6 oder teilweise auch bis zu 8 h am Stück zu brüllen. Natürlich mit einer Vorliebe für die abendlichen und nächtlichen Stunden. Wir haben alles probiert, tragen, Fliegergriff, sämtliche Homöopathische Hausmittel, Osteopathie, Vorsingen und Vorlesen, Rituale,…ja die Ideen waren gigantisch, die Wirkung teilweise nur ein leichter Pups.

Wie so oft von vielen gehört, die ähnliches durch machten (und meiner Meinung nach sind das die einzigen Menschen die das wirklich nachvollziehen können, wie man sich fühlt und warum überall ganz groß da steht „Bitte schütteln Sie nicht ihr Kind!“) wurde es nach dem dritten Monat endlich besser und nach dem 4 Monat war – Gott sei Dank – endgültig Schluss mit dem Theater.

Nun könnte man denken, das alles super ist, aber dem war nicht so. Ich bin regelrecht in ein Loch gefallen. Völlig erschöpft von den Nächten und den monatelangen Schlafentzug. Nun wo endlich Ruhe einkehrte holten mich die ganzen Umstände und Erlebnisse der Schwangerschaft und Geburt ein und schwappten wie eine große dunkle Welle über mich – kurz um, die Diagnose Posttraumatische Belastungsstörung oder wie ich es gern ausgedrückt habe – eine verschleppte Wochenbettdepression. Immer wieder brach ich in Tränen aus, immer wieder übermannten mich die Gefühle, das Szenario dass man mir Lotte unmittelbar nach der Geburt weg genommen hat, wie sie auf der Neo mit all den Kabeln lag.



Natürlich war mir klar warum und dass das so richtig war, weil sie die Hilfe gebraucht hat. Alles war logisch für mich und dennoch schwer zu ertragen.
Sprüche wie: „Das ist doch alles vorbei.“ „Schau Dir Deine Tochter an, wie gut es ihr geht.“ „Reiß Dich mal zusammen, Du hast ein gesundes Kind.“ waren dabei keine große Hilfe. Ich habe mich einfach nicht verstanden, sondern allein gefühlt mit meinen Sorgen und dann verschließt man sich eben, wenn man mit niemanden darüber reden kann.
Nach langem hin und her habe ich mir dann doch versucht professionelle Hilfe zu holen, bekam ohne Probleme eine Überweisung, aber die Therapeutin war eine absolute Katastrophe.

Sie gab mir unvermittelt das Gefühl mir nicht zu zuhören, Fragen mussten mehrfach gestellt werden und nach einer Stunde der Offenbarung und vielen Tränen meinte sie lapidar sie fühle sich dafür nicht zuständig. Aufarbeitung von Geburten wären wohl eher Thema für eine Hebamme. Na herzlichen Dank. Das Vertrauen in die Fachkräfte der Psychologie war wieder einmal auf das Herbe enttäuscht und meine Bedenken wieder einmal bestätigt.

Ab da an habe ich mich einfach mehr und mehr zurückgezogen und versucht es mit mir selbst auszumachen. Die dunklen Wintermonate taten ihr übriges und ich kam einfach in einen Strudel der Machtlosigkeit. Ich habe oft einfach nur meinen „Job“ gemacht als Mutter. Ich hab mich den ganzen Tag um Lotte gekümmert und fertig. Schreiben oder gar anderen helfen stand absolut nicht in meinem Sinn, auch wenn ich fast täglich darüber nachgedacht habe, ob ich schreiben soll.

Irgendwann habe ich angefangen viel gelesen und vor allem das gemacht wonach mir der Sinn war – nähen. Seit Jahren nähe ich schon, anfänglich für meinen Vierbeiner aus der Not heraus und dann immer mehr für Freunde und Bekannte, die nach und nach Kinder bekamen und nichts war schöner als zur Geburt ein persönliches selbstgemachtes Geschenk zu überreichen. Für meine Kinder hatte ich mir da schon fest vorgenommen viel selbst zu nähen und das mache ich leidenschaftlich gern. Lotte in meinen selbstgenähten Sachen zu sehen erfreut und erfüllt mich immer voller stolz, aber auch hier ist die Zeit einfach oft viel zu knapp oder ich zu müde.

Mit dem Frühlingserwachen nun erblühte gefühlt auch meine Seele wieder. Ich habe neue Motivation etwas zu schaffen – sei es wieder mehr Sport in meinen Alltag einzubinden (ja, der Sport kam eindeutig viel zu kurz), sei es nun endlich die restlichen Schwangerschaftskilos los zu werden (auch hier habe ich mir wenige Mühe und Gedanken gemacht, denn geregelte Mahlzeiten gab es nach wie vor nicht) und natürlich auch mehr Schreiben, denn damit konnte ich schon meine Probleme mit dem Lipödem mir von der Seele schreiben und warum auch nicht die PTBS?

Natürlich muss ich immer noch die Erlebnisse aufarbeiten, das merke ich spätestens dann, wenn ich alte Bilder von Lotte sehe und es mich wieder überkommt, aber hier für bedarf es erstmal einen gute Therapeuten und diesen zu finden ist schwierig.

Sicherlich sind die Umstände keine alttäglichen aber mittlerweile habe ich doch die ein oder andere Mama kennen gelernt, die ähnliches erlebt hat.



In den kommenden Beiträgen möchte ich auch mit einigen Vorurteilen aufräumen, sowie ein großes anderes Problem offenlegen und berichten, denn aktuell klage ich wieder.

Also Aufgeben liegt mir einfach nicht :) 
Es wird also weiter gehen und wir werden gemeinsam sehen wo die Reise hingeht. 



An dieser Stelle möchte ich mich erst einmal herzlich bei Euch allen bedanken, dass Ihr dennoch mir treu geblieben seid und für die vielen Nachrichten und Nachfragen, wie es mir geht, was los ist und wie man helfen kann.
Ich weiß dass das nicht selbstverständlich ist und daher war mir der offene Austausch sehr wichtig.

All jene die auf ihre Emailanfragen nur kurze Antworten erhalten haben bitte ich um Verständnis. Ich habe einfach nicht die Zeit ausführlich zu antworten und immer wieder dieselben Ratschläge und Vorgehensweisen zu erklären. Die meisten Antworten auf Eure Fragen findet ihr sowieso hier auf dem Blog - stöbern lohnt sich also. :) 
Bezüglich der Anfragen wann und wie Widerspruch oder Klage einzureichen ist, bitte ich Euch, dass Ihr Euch direkt an einen Fachanwalt wendet. Unsere liebe Ruth steht Euch da sicherlich mit Rat und Tat zur Seite, ebenso meine Fachanwältin Frau Klett (Kontaktdaten rechts ->), da einfach jeder Fall ein Einzelfall ist und nicht verallgemeinert werden kann. 

Ich freue mich aber jetzt schon auf den Austausch mit Euch, gerade über die geschilderten Erlebnisse. Für mich ist der Austausch mit Muttis unendlich viel Wert, weil man sich eben verstanden fühlt, mit dem was man durchgemacht hat. 

Alles Liebe 
Eure Anja