Montag, 16. Januar 2017

Neues Jahr und kein neues Glück

Zuerst einmal wünsche ich Euch allen noch ein gesundes neues Jahr 2017. Ich wünsche Euch allen viel Gesundheit und Kraft bei Eurem persönlichen Kampf gegen das Lipödem.
Das Jahr steckt nun voller großer Erwartungen dieses Jahr für mich, denn wir erwarten ja unser erstes gemeinsames Kind, aber auch für den Blog habe ich wundervolle neue Ideen und Projekte, die ich gern gemeinsam mit Euch umsetzen möchte.


Sicherlich haben sich die meisten gewundert warum es auf einmal so ruhig hier auf dem Blog geworden ist, was ich absolut nicht beabsichtigt hatte, denn bereits im alten Jahr habe ich an tollen Beiträgen gearbeitet, die nun leider alle verspätet nach und nach hier online kommen werden.
Wer mir über Facebook folgt weiß es bereits und ich danke Euch an dieser Stelle für die zahlreichen Genesungswünsche und die vielen lieben Worte.
Nachdem die ersten Schwangerschaftsmonate, sagen wir mal, ziemlich problematisch verliefen hatte ich für die kommenden Monate endlich Hoffnung das es bergauf geht und ich die Kugelzeit nach einem erneuten schweren grippalen Infekt auch nun endlich genießen kann.

Leider erfüllte sich mein Wunsch dahingehend nicht und so kam in der ersten Woche direkt neue Problem auf. Bei der zweiten großen Ultraschalluntersuchung Anfang Januar wurde erneut ein sehr hohe Blutdruck festgestellt, der nun auch mit Medikamenten behandelt werden musste, denn bereits drei Wochen vorher hatte ich einmal schlimmes Augenflimmern, sodass ich den hohen Blutdruck nicht mehr mit Nervosität wegreden konnte.
Neben den Medikamenten organisierte ich mir direkt ein Blutdruckmessgerät um mehrmals täglich meinen Blutdruck selbst kontrollieren zu können.
Leider verbesserte sich mein Blutdruck in den kommenden Tagen überhaupt nicht und so hatte ich beim entspannen auf der Couch am späten Freitagnachmittag einen Spitzenwert von 177/115. 
Auf anraten der Hebamme bin ich dann selbst am nächsten Morgen direkt ins Krankenhaus gefahren, um dies abklären zu lassen.

Man schloss mich am CTG an und mein Blutdruck wurde zweimal gemessen, wo er wirklich gute Werte hatte. Na prima dachte ich, die denken sicherlich ich bin ein Hypochonder der mal wieder übertreibt. Im Anschluss schaute man per Ultraschall nochmal nach den Vitalfunktionen unseres Babys und wollte uns wieder gehen lassen. Zur Kontrolle wurde nochmals der Blutdruck gemessen, der dann auf einmal wieder einen Wert über 160/95 hatte und schwupps gewann ich ein freies Bett auf der Station.
Aufgenommen hat man mich mit dem Verdacht auf Präeklampsie, sprich Schwangerschaftsvergiftung. 

In den kommenden Tagen hat man dann einige Tests mit mir gemacht, u.a. schloss man mich an ein 24h Blutdruckmessgerät an, ich musste täglich zur Urinkontrolle und dann 24h Urin sammeln, zweimal täglich zum CTG um zu schauen, ob es bereits Wehentätigkeit gibt und man hat mir dreimal Blut abgenommen für die unterschiedlichsten Analysen.



Jeden Tag sprach ein anderer Arzt zur Visite und jeder sagte etwas anderes. Von sehr schrecklichen Äußerungen, wie das Kind wird definitiv vor der 34. Woche kommen via Kaiserschnitt bis hin das alles halb so schlimm ist und man es gut behandeln kann war quasi alles dabei. 
Ich war vor allem eins - nervlich fertig. Gerade die ersten Tage habe ich nur heulen können, weil ich einfach Angst um unser Baby, aber auch um mich hatte.
So richtig eine klare Äußerung was nun genau schief gelaufen ist konnte keiner geben und so blieben mir neben meiner Patienakte, die man fürs CTG immer ausgehändigt bekam nur noch Dr. Google, aber wie sagte so schön eine Freundin

"Don't google with a Kugel!"

Google niemals nach Krankheiten und Symptomen und vor allem NIEMALS schwanger. Naja ich hab mich selbst zunehmend verrückt gemacht. Derweil brauchte ich vor allem positive Gedanken, aber die konnte ich seit Feststellung der Schwangerschaft nie richtig entwickeln.
Es ist nicht so, dass ich keine Mutti werden will, nein, es ist einfach die ständige Angst von Anfang an die mich begleitet, dass meinem Baby doch noch was passiert, weil es seit Anfang an einfach nicht gut läuft. Die Blutungen, die vielen negativen Veränderungen meiner Gesundheit und nun das. denn ja, auch eine Schwangerschaftsvergiftung ist nicht ungefährlich...

Aber wir wollen ja von jetzt an positiv denken und so war es eben sehr schön wenigstens das Baby regelmäßig zu sehen und einmal beim CTG sogar die Herztöne für ein paar Momente richtig hören zu können.
Auch über die vielen Besuche habe ich mich sehr gefreut. So saß die hoch schwangere Susi mit beim CTG und wir sorgten für wahnsinnig viel Verwirrung, da ich mit meinem kleinen Bauch am CTG lag und Susi mit ihrer süßen großen Murmel daneben saß. *hihi* Ein Schreibfehler in meiner Akte sorgte zusätzlich für Verwirrung, denn da stand tatsächlich 38. SSW.



Über diese tollen Blumen durfte ich mich auch freuen, sowie über eine spätere tolle Zimmernachbarin Daniela, die das gleiche Problem hatte wie ich, nur bereits schon in der 34 Schwangerschaftswoche war. Mit Daniele war ich von Anfang an auf einer Wellenlänge und ich freue mich, dass wir auch nach dem Krankenhausaufenthalt weiterhin Kontakt haben.

Nach fünf Tagen wurde ich endlich entlassen. Der Verdacht eine Schwangerschaftsvergiftung zu haben hat sich vorerst zum Glück nicht bestätigt, aber das Thema ist leider auch nicht ganz vom Tisch. Auch bei der Entlassung äußerte die Oberärztin das es wohl auf eine Frühgeburt hinaus laufen wird und die Uniklinik der bessere Ort für die Entbindung wäre. Das St. Elisabeth Krankenhaus, wo ich lag und was ich für mich als Entbindungsklinik ausgesucht hatte, entbindet Kinder erst ab der 34. Woche und ist nicht wie die Uniklinik auf Frühgeburten spezialisiert. 
Mir wurde zudem direkt an Herz gelegt ins Beschäftigungsverbot zu gehen, sprich keine berufliche Tätigkeit mehr auszuüben, mich sehr zu schonen,jeglichen Stress zu vermeiden und nun wöchentlich zu Kontrollen zu erscheinen, u.a, in der Uniklinik und bei meiner Frauenärztin.

Ja, die Schwangerschaft habe ich mir tatsächlich ganz anders vorgestellt und die Sorgen werden einfach nicht weniger. Für uns heißt es jetzt um jede Woche kämpfen und jede Woche die wir geschafft haben, ist eine gewonnene Woche für unser Baby.