Sonntag, 4. September 2016

Irland - Delfine, Wale und Puffins #3

06.06.2016
Direkt früh machten wir uns auf den County Dingle Peninsula zu erkunden. Auf dem Weg hielten wir überall wo es uns beliebte und so kamen wir von einer zur nächsten schönen Aussicht.
 
Hier hätte ich Stunden sitzen und hinaus auf das weite Meer schauen können. Das Liebe ich so an dieser Insel, dass man immer und überall die Weite hat und alles soweit entfernt scheint. Und ja, da ging es direkt steil auf die Felsen nach unten. Aufstehen ging nur in dem man sich nach hinten abrollt - aber es hat eben halt einen gewissen Nervenkitzel ;)

Über den Connor Pass erreichten wir einen kleinen Parkplatz und hielten wie so oft, weil andere hielten – dies ist übrigens fast immer ein Garant für etwas Sehenswertes.


Allein von dem kleinen Parkplatz hatte man eine wunderbare Aussicht ins weit gestreckte Tal, welche nur wenige Meter höher noch beeindruckender war. 


Wir machten uns, wie alle anderen auch, auf dem Weg nach oben und erklommen über dicke Felsen die Anhöhe. Hier war ganz versteckt großer klarer und eiskalter Bergsee, der uns sehr beeindruckt hat. Auf der anderen Seite befand sich eine Steilwand, aber auch hier sah man vereinzelt immer wieder Schafe – was sonst.

 
Danach ging es weiter bis nach Vantry wo wir am Slead Head an den Klippen umher kletterten und die windige Seite Irlands spürten, aber auch eine atemberaubenden Aussicht genossen. 

Ja, das bin ich da oben :)

Auf dem Weg nach Dingle erreichten wir den wohl bekanntesten Strand in Irland…hier fand man meterhohe Wellen die sich im türkisfarbenen Wasser brachen und unzählige Surfer, die sich in die Wellen stürzten.


Endlich kamen wir in dem kleinen Örtchen Dingle an, worauf ich mich seit Monaten freute. Dingle zählte zu meinen absoluten Favoriten und musste unbedingt ausgiebig besichtigt werden. Hier herrscht der absolute Tourismus und das vor allem nur wegen einem – Funghi.
Funghi ist ein Delfin der in der Dingle Bay lebt und nicht zurück in seine Gruppe integriert werden konnte. Er kommt seit dem täglich in die Bucht und wird gefüttert. Stündlich starten Boote, damit man den Delfin sehen konnte. Auch wir wollten unbedingt einen Delfin in freier Wildbahn erleben und buchten ebenso eine Tour.


Vom Boot aus hatte man eine wunderbare Sicht auf Dingle und den Hafen, aber auch der gesamten Bucht. Ich liebe ja Bootstouren an sich und wünsche mir irgendwann noch eine größere Segeltour machen zu können.


Mehrere Boote fuhren immer wieder im Kreis, drehten und bildeten eine Gasse und nach nur einer kurzen Zeit tauchte Funghi auf. Immer wieder tauchte er für einen Moment auf. Sobald er sich versteckte, drehten die Boote erneut, immer und immer wieder. Ja, diese Erfahrung war wirklich nicht schön, da die Boote ihn förmlich nach oben trieben. Dabei wundert es einen dann nicht, dass der Delfin immer und immer wieder verletzt wird.
Wir waren nach der Bootstour doch sehr bedrückt so etwas „grausames“ auch noch gefördert zu haben, denn täglich starten so viele Boote und versuchen den Delfin auf diese Art und Weise zum Auftauchen zu bewegen. Wir waren so blauäugig und dachten er wird mit Futter angelockt :/
Dennoch war es sehr beeindruckend dieses faszinierende Tier einmal so nah beobachten zu können.


Wir fuhren weiter zum Inch Beach, eines der längsten und größten Sandstrände in Irland wo ebenso die Wellen sehr hoch waren. 


Ich traute mich als einzige ins kalte Nass, wo es vor allem an den Füßen fast unerträglich kalt war. Umso erstaunter war ich, dass es ab den Knien richtig angenehm war.
Aber wenn man schon in den „Sommerurlaub“ fährt, dann muss man auch mal baden gewesen sein. Die Iren sprangen schließlich seit Tagen bei jedem Wetter ins Meer, also kann ich das auch.


Die Wellen und die Strömung hatten ganz schön Kraft, da sollte man auf keinen Fall unterschätzen und so ging es schneller als gedacht und eine große Welle erwischte mich. So war ich unplanmäßig von Kopf bis Fuß einmal komplett drin.
Nach einer zweiten Baderunde saßen wir dann gemütlich in der Strandbar und ich aß die wohl teuersten Fish & Chips bevor es sehr spät für uns nach Hause ging.


07.07.2016


Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf dem Weg nach Limerick und hielten unterwegs an einem wunderschönen Strand in der Nähe von Ballybunion wo die Ebbe bereits wieder im vollen Gange war, sodass wir einen ausgiebigen Strandspaziergang machen konnten inklusive Muschelsammeln.


Als wir mittags Limerick erreichten waren wir einfach nur geschockt. Wir schlossen die Fenster und die Zentralverriegelung weil wir einfach nur Angst hatten. Scheinbar sind wir in ein absolutes Brennpunktviertel geraten, sodass wir umgehend die Unterkunft stornieren wollten, was aber zusätzliche Kosten verursacht hatte.
So beschlossen wir einfach weiter zu fahren und wirklich nur abends hier zu schlafen – es ist ja schließlich nur eine Nacht.
So steuerten wir bei schönsten Wetter auf die Cliffs of Moher wo wir hoffentlich auch endlich die Puffins sehen würden.


Die Cliffs waren einfach nur beeindruckend und wir wanderten wie viele andere auch, direkt an den Klippen entlang. Gut 120m geht es geradewegs nach unten. Ein Schritt zu weit und das wars – umso erstaunlicher war es was für Menschen sich so nah heran trauten. Nicht nur die mit guten festen Wanderschuhen, nein auch Flip Flop Träger, aber auch Rentner mit Gehstock gingen abseits der Wege um einen Blick direkt an der Klippe zu erhaschen…
Der Blick war gigantisch, die weite, das Blaue, die Klippen, die unzähligen Vögel.


Leider entdeckten wir keine Puffins, dafür aber einen Buckelwal, der sich an der Oberfläche immer wieder drehte und scheinbar Futter fing.
Auf anraten anderer Touris entschieden wir uns weiter bis nach Doolin zu fahren um von dort eine Bootstour direkt zu den Klippen zu machen. Wir erwischten mit viel Glück die letzte Tour und genossen den Trip direkt unten entlang der Klippen. Hier spielte übrigens auch ein Teil von Harry Potter klick hier.


Wir sind uns nicht sicher ob wir bei den Millionen Vögeln endlich auch die erhofften Puffins sahen, aber irgendwo flatterte bestimmt einer.
Es ging zurück nach Limerick, wo wir diesmal von der anderen Seite der Stadt kamen und sichtlich erstaunt feststellen mussten, dass unsere Unterkunft nicht im Brennpunkt, sondern in einer vornehmen Wohngegend lag. Unsere Unterkunft war in einem riesen Haus, mit eigenem Bad – schon echter Luxus, aber all zu lange konnten wir dies eh nicht genießen, da wir am nächsten Morgen direkt weiter wollten.