Dienstag, 26. Juli 2016

Irland - Neues Auto, Seen und Strände voller Muscheln #2

Nachdem wir bis Mittags in Cork rum bummelten, mussten wir am Ende bis zum Kerry Airport fahren, um unser kaputtes Auto gegen ein neues einzutauschen.
 
Einmal im Kreis fahren, bitte!
 
Danach ging es direkt nach Bantry wo wir uns das Bantry House angesehen haben, das umgeben ist von einem wunderschönen Garten von dem man einen tollen Blick über die Bantry Bay hat.


Bantry House
Bantry Bay

Weiter ging es dann nach Kenmare, wo wir erstmal gemütlich am Wasser bei Sonnenuntergang gegessen haben. Hach, was für eine wunderschöne Welt. Wir blieben hier bei Michelle zwei Tage und planten bei einem sehr langen Gespräch am Abend unsere nächsten beiden Tage.

So wollten wir eigentlich heute in den Killarney Nationalpark, aber Michelle empfahl uns den Ring of Beara zu umfahren. Daher ging es früh von Kenmare nach Achill, wo wir einfach die Natur genossen. Entlang des Ring of Beara herrscht nur sehr sehr wenig Tourismus und die Straßen sind furchtbar eng, aber man sieht das echte unberührte Irland. Für uns ging es immer wieder bergauf und bergab über diverse Passstraßen und hinter jeder Kuppel verbarg sich ein neuer unglaublicher Blick. Wo es uns besonders gefiel hielten wir an und genossen einfach die Natur, das Leben und das sein.



Wir fuhren bis ans Kap wo man mit einem Cable Car nach Dursey Island übersetzen kann. Dursey Island ist eine ganz kleine Insel, die nur zu Fuß zu erkunden ist und nur in den Sommermonaten bewirtschaftet wird, hauptsächlich mit Schafen. Die haben übrigens im Caple Car stets Vorrang.



Weiter ging es für uns nach Garranes ist buddhistische Meditationscenter. Hier genossen wir das besondere Feeling und einen guten Kaffee, bevor es weiter nach Glengariff ging. Wir fanden ein kleines Boot, dass uns zur Garinish Island brachte und uns die Seehunde auf den Steinfelsen aus direkter Nähe zeigte. Es war wirklich sehr beeindruckend diese Tiere so nah zu sehen, wie sie auf den Felsen lagen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen liesen.


Wir besichtigten die kleine Insel, die eher einem schwimmenden Gewächshaus mit italienischen und griechischen Elementen glich. Unzählige Pflanzenarten aus der ganzen Welt zierten die Insel und sind in einer Art Garten angelegt. So gab es neben dem Wallet Garden, das Happy  Valley.
Den Tag ließen wir im Pub bei traditioneller irischer Musik, guten Essen und einem Bier ausklingen – Prost :)



Nach einem weiteren leckeren Frühstück verabschiedeten wir uns von Michelle, die uns in ihrem Haus so herzlich empfangen und umsorgt hat wie die eigene Mutti. Ich kann an dieser Stelle nur nochmal Privatunterkünfte empfehlen. Man lernt so viele tolle Menschen kennen.
Uns trieb es nun endlich in den sagenumwobenen Killarney Nationalpark. Den ersten Stopp legten wir beim Ladies View ein, von dem man einen unglaublichen Blick über die drei größten Seen im Nationalpark hat. Außerdem konnten wir hier ein Reh aus nächster Nähe beobachten was genüsslich Blätter von einem Baum verspeißte.
Wir fuhren einige Zeit durch den Nationalpark und hielten hier und da auf den unzähligen kleinen Parkplätzen. Manchmal dachten wir, wir sind in Neuseeland, manchmal in Kanada oder gar in Afrika. Die Natur war so verschieden und unglaublich schön.




Unser nächster Halt war am Torc Waterfall und ich habe noch nie etwas so Beeindruckenderes gesehen als das, wie die Wassermassen die Felsen herunter brechen. Ich hätte Stunden hier sitzen, lauschen und zuschauen können.


Wir machten uns aber auf dem Weg zum Muckross House und um den Muckross Lake mit seinen gut 12 km zu umlaufen. Wir genossen diese wunderbare Natur, das viele Wasser zwischen den Bergen und das saftige grün um uns herum.
Weiter ging es nach Tralee wo Irlands letzte vollfunktionsfähige Windmühle – die Blennerville Windmill – steht.




Die nächsten zwei Nächte verbrachten wir in Ardfert am Banna Beach. Hier sammelten wir abends noch ein paar Muscheln, lauschten den Möwen, schrieben Postkarten bevor wir hundemüde spät ins Bett fielen.




 Im übrigen ist hier die Kerry Gold Kuh zu Haus ;)

Alles Liebe 
Eure Anja

Freitag, 22. Juli 2016

Don't forget to hüpf

Wer kennt es nicht aus seiner Kindheit – einer seiner Freunde hat ein Trampolin und man selbst ist einfach nur wahnsinnig begeistert, weil man selbst keins hat und steigt drauf und dann Stille…
…denn man berührt direkt mit den Füßen den Boden, weil man einfach zu schwer ist. Dass das Springen da direkt an Acta gelegt werden konnte versteht sich sicherlich von selbst.
Oh je, ich erinnere mich noch genau daran wie traurig ich jedes Mal runter gestiegen bin und wie peinlich es auch immer war, weil alle wussten, Du bist zu schwer dafür.
Umso mehr Spaß hatte ich bei den riesen Trampolinen in Freizeitparks oder bei Bekannten im Garten.
Auch in Leipzigs Innenstadt findet sich ein kleines Trampolin, auf dem ich oft schon meinen Spaß hatte, denn eins ist sicher, hüpfen macht unglaublich viel Spaß und baut Frust und Stress ab.


Seit einiger Zeit gibt es immer wieder Berichte über ein medizinisches Trampolin – das bellicon®. Schon ein paar Beiträge habe ich gesehen und konnte mir doch nur schwer vorstellen, ob es auch wirklich funktioniert. Vorallem, dass man nun auch auf Trampolinen Fitnesseinheiten machen konnte, hat mich richtig begeistert und wollte es ausprobieren.
Über diese Kooperation freue ich mich daher wirklich sehr, denn ich darf für Euch das bellicon® testen.


Das bellicon® ist kurzum ein Trampolin, ausgelegt für Gewichtsklassen bis 200kg welches durch Menschen jeden Alters in vielen Lebensbereichen genutzt werden kann.
Es wird dafür geworben, dass man bis in die letzte Faser gefordert wird und dabei schonend auf den Körper einwirkt, sprich Gelenke schont.
Und gerade das schonende Training ist für uns als Lipimädels ganz wichtig, denn viele Lipödem- und Lymphpatienten haben aufgrund der Erkrankungen ein hohes Körpergewicht und können sich nur noch eingeschränkt bewegen oder schämen sich sogar das Haus zu verlassen.

Ein weiter wichtiger Aspekt ist das Lymphsystems, welches laut bellicon® mit einem regelmäßigen Workout in Schwung gehalten und gefördert wird.
Neben der Verbesserung des Lymphsystems bietet das bellicon® weitere positive Effekte, so wird der Gleichgewichtssinn trainiert, die Beweglichkeit und Entspannung, sowie die Ausdauer gefördert.

In den nächsten drei Monaten werde ich das bellicon® ausgiebig für euch testen, immer wieder in Beiträgen informieren, wie es sich anfühlt, wie mein Körper darauf reagiert und euch zeigen, wie einfach es ist, auch wenn man ein Gewicht weit über 100kg auf die Waage bringt, aber vorallem ob es hält was es verspricht und sich die Investition lohnt.

Aber jetzt geht es erstmal ans Auspacken.
Das bellicon® kam in einem riesen Karton, war aber sehr schnell aufgebaut, da die Füße einfach angeschraubt werden – fertig. Aufbauzeit: 5 Minuten. Schon das finde ich sehr positiv, denn dafür braucht man nicht viel handwerkliches Geschick.



Luri hat natürlich alles mit Argusaugen beobachtet und war gleich so freundlich den Auslöser zu drücken, um mich in Aktion festzuhalten ;)


Die ersten Übungen auf dem bellicon® brachten mich auch wirklich zum Schwitzen, was ich so auch nicht erwartet habe. Man merkt direkt, dass der ganze Körper arbeitet, die Muskeln im Bauch und Rücken beansprucht werden und auch die Beinmuskulatur gut zu tun hat, denn es gilt das Gleichgewicht zu halten.


Was mich aber besonders freut, ich berühre nicht den Boden, egal wie sehr ich drauf hüpfe oder schwinge :)
Ihr dürft also gespannt sein, wie sich alles entwickelt. Ich freue mich auf jeden Fall diese Möglichkeit zu haben und möchte mich an dieser Stelle recht herzlich bei der Firma bellicon® für das Vertrauen bedanken.

Ihr habt spezielle Fragen oder wollt, dass ich beim Testen auf gewisse Dinge achte? Dann schreibt es mir doch einfach per Email oder auf der Facebookseite.

Eure Anja

Dienstag, 19. Juli 2016

„Boar jetzt hab Dich nicht so!“

So sehr ich mich über meine gewonnene Gerichtsverhandlung gefreut habe, so sehr bin ich doch erschrocken was teilweise für Nachrichten bei mir einflattern.
In meinem Beitrag zur endgültig gewonnen Gerichtsverhandlung hatte ich geschrieben, dass ich das Urteil nur unter gewissen Voraussetzungen – also Schwärzen aller wesentlichen personenbezogenen Daten - veröffentlichen darf und dies einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Die Anweisung kommt u.a. von meiner Anwältin und ist auch berechtigt. Man kann nicht einfach alles im Internet veröffentlichen, wie es einem passt, da einen selbst rechtliche Konsequenzen drohen. So sind auch Anschreiben der KK „persönliche Schreiben“, die, wenn man es streng nimmt, nicht veröffentlicht werden dürfen ohne die Zustimmung des Verfassers. Durch meinen Blog haben tausende weltweit Zugriff auf diese Daten, sodass eben eine Veröffentlichung nicht einfach mal so schnell erfolgen kann.

Vielen ging das aber nicht schnell genug und man wollte das Gerichtsurteil und zwar sofort und am liebsten solle ich es ihnen privat per Email schicken oder doch besser abfotografieren und via Whatsapp weiterleiten, sie können mit dem Aktenzeichen schließlich nichts anfangen…
Die Dreistigkeit scheint teilweise keine Grenzen zu kennen.
Und daher sage ich es gern nochmal – ich mache all das hier freiwillig, ehrenamtlich und ohne Geld. Es ist meine Freizeit die ich dafür investiere, um für viele zu kämpfen und es macht mich unendlich traurig und wütend, dass viele einfach nur verlangen und mir dann Sätze schreiben wie „Boar jetzt hab Dich nicht so!“ Menschen, die nur für sich selber kämpfen, um ihren eigenen Arsch an die Wand zu kriegen, aber denen es egal ist, was mit anderen ist, die noch dumme Kommentare unter besorgte Postings anderer schreiben oder die sich eben nur dann zucken, wenn sie für sich und ihren eigenen Vorteil etwas abzapfen können.

Ich erinnere mich noch an meinen eigenen Aufruf, wo ich Eure Unterstützung gebraucht habe - viele haben ja eine Kostenübernahme durch ihre Krankenkasse - und um Eure Kostenübernahmen gebeten habe, damit ich diese als weiteres Argument in der Gerichtsverhandlung anbringen kann.
Nur eine einzelne liebe Lipödempatientin hat mir ihr Schreiben zur Verfügung gestellt, eine einzige...

Vielleicht bin ich auch anders und habe ein überhöhtes Helfersyndrom, aber auch das hat Grenzen. So auch bei der Tatsache, dass mich ständig Emails erreichen mit den Worten „Ich habe Deinen Blog gelesen…“ und im nächsten Satz „Kannst Du mir mal das Aktenzeichen geben?“ „Was muss ich bei der Beantragung der Liposuktion beachten?“ „Was hat Deine Liposuktion gekostet“ „Bei welchem Arzt?“…also wenn man meinen Blog liest findet man auf all diese Fragen auch die entsprechenden Antworten. Sicherlich muss man sich hier und da etwas durchklicken, aber man findet relativ einfach die wesentlichsten Beiträge.
Ebenso bietet mein Profil bei limipi umfangreiche Antworten auf die wesentlichsten Fragen, man muss sich eben einfach mal etwas bemühen.
Ich hab mich schon oft bei den Videos von Steffi amüsiert, wie informativ sie alles zusammen packt und sie dennoch hundert Mal dieselben Fragen gestellt bekommt. Man fragt sich ob die Menschen richtig zuhören bzw. lesen können. In ihren Live-Blogging Aktionen auf Facebook, die ich stets aus Interesse verfolgte, kamen die Fragen immer und immer wieder in EINEM Video…*oh man*

Es ist nicht das Problem offene Fragen zu beantworten, sondern die Tatsache, dass man all das schon hundert Mal gemacht hat, aber jeder offensichtlich eine eigene Beratung braucht und möchte, aber dies ist logistisch einfach nicht möglich. Man kann nicht jeden einzeln beraten, zum einen weil wir keine Fachärzte, Anwälte oder Gutachter sind und auch aus zeitlichen und rechtlichen Gründen dies total den Rahmen sprengt.

Und wenn wir gerade dabei sind mal gewissen Dingen Luft zu machen hier noch ein anderes Problem, was mich zur Zeit echt frustriert:
Eine mutige Lipödempatientin hat eine, wie ich finde, wunderbare Idee gehabt eine Menschenkette entstehen zu lassen. Seit dem die Idee bekannt ist sind es nicht mal 100 Personen die an der Veranstaltung am 01.10.2016 in Essen teilnehmen…ganz ehrlich? Es ist erbärmlich und ihr müsst euch alle nicht wundern, wenn sich in Sachen Lipödem nicht viel tut. Von nichts kommt nichts und es wird sich nie groß positiv etwas verändern, wenn man nicht seine Stimme erhebt. Wenn nicht „gemeckert“ wird, geht man davon aus alles ist ok und man müsse nichts ändern.
Die die Teilnehmen sind wieder die, die sich immer und jedes Mal engagieren, der übliche „harte Kern“, wie man so schön sagt, die meisten sind alles Mitglieder des Lipödem Hilfe Deutschland e.V.

Dies und die vielen unzähligen Emails, die wie gesagt oft einfach nur fordernd und dreist waren, haben mich dazu veranlasst, das Urteil über meine Gerichtsverhandlung NICHT auf meinem Blog zu veröffentlichen. Ich habe es bereits an meinen Lipödem Hilfe Deutschland e.V. übersandt und es wird nur Vereinsmitgliedern weiter gegeben, die es in ihrem Kampf benötigen. Trotz Millionen betroffener Frauen sind nur ein ganz geringer Teil davon Mitglied in unserem Verein. Der Verein, der mir von Anfang an zur Seite stand und der für Euch ALLE schon so viel erreicht hat und immer weiter kämpft.
Wo ist das Problem, dass jeder der Lipödem hat und Hilfe braucht da Mitglied wird?! Wo? An den 24 € Jahresbeitrag? Ich bitte Euch, das sind 2 € im Monat…Selbst als ich Azubi war und wir wissen alle das Azubis nicht gerade an Reichtum sterben, habe ich mir das geleistet, weil mir klar war, dass ich diese Hilfe und Unterstützung brauche.
Umso größer der Verein, umso stärker ist unsere Stimme auch in der Politik. Wir haben es als Hilfeverein sogar geschafft, dass unsere drei aus unserem Hilfeverein im Beratungsausschuss des GBA sitzen und mit über die Frage ob die Liposuktion Kassenleistung wird oder nicht diskutieren und beraten – auf diese Entscheidung warten wir alle seit Jahren und ihr alle bezieht euch in euren Emails, die ihr mir schreibt, darauf.

Die Reaktionen auf meine Mails mit der Absage und den Verweis auf den Verein kann man sich vorstellen „Boar hab Dich nicht so!“ „Ist das jetzt Dein ernst, wie assi bist Du denn!“…ja das bestärkt mein Denken und meine Entscheidung. Jenen Damen wünsche ich viel Erfolg bei ihrem Kampf. Ich leiste genug und mir ist wichtig das jene, die seit Jahren ebenso hart für alle kämpfen, Vereinsmitglied sind, nun auch mal entscheidende Vorteile haben.

Bitte vergesst nicht, dass das Lipödem auch nach vollzogener Liposuktion immer einen gewissen Bestand in euren Leben hat, sei es, weil ihr aus der jahrelangen Nichtbehandlung des Lipödems ein sekundäres Lymphödem habt, sei es, dass ihr Kinder bekommen wollt und diese ja ebenso Betroffen sein können, sei es, weil Freunde, Bekannte oder Verwandte betroffen sind.
Sicherlich schließt man persönlich irgendwann das Kapitel „Kampf gegen das eigene Lipödem“, aber es ist ein Teil von uns, der uns geprägt und verändert hat.

An dieser Stelle danke ich all jenen die mir immer offen und freundlich gegenüber stehen, jenen, denen ich mit meinen Beiträgen Mut mache nicht aufzugeben und auch einen Halt gebe, mit der Krankheit nicht allein zu sein.
Zum Glück überwiegen die lieben positiven Emails, aber für mich war das Maß jetzt einfach voll und ich musste mir mal Luft machen.

Ich wünsche mir, dass wir alle mehr zusammen halten und gemeinsam kämpfen.

Eure Anja

Sonntag, 17. Juli 2016

Irland - Ein Roadtrip über die grüne Insel #1

Mit der Reise nach Irland konnte ich mir endlich einen seit Jahren gehegten großen Traum erfüllen und gemeinsam mit meiner Freundin Sarah tourten wir ganze 12 Tage über die wunderschöne grüne Insel Irland.
Unsere Reise startete am Leipziger Hauptbahnhof, wo wir mit dem ICE nach Berlin zum Flughafen Schönefeld gefahren sind, von wo aus wir mit Ryanair dann nach Dublin flogen. Am Flughafen in Dublin haben wir dann unser Mietauto abgeholt und nun stand unserem Roadtrip und Abenteuer nichts mehr im Wege. 

An den Linksverkehr haben wir uns beide relativ schnell gewöhnt, nur die sehr sehr engen Straßen abseits der großen Autobahnen haben uns stets zu schaffen gemacht. Übernachtet haben wir überwiegend in Privatunterkünften die wir über AIRBNB gebuchten hatten, was ich auch jedem nur empfehlen kann. Die Iren sind sooo ein herzliches liebes hilfsbreites Volk und gerade bei den Menschen zu Hause lernt man erst wirklich die Kultur, das Land und die Leute kennen.


Von Dublin fuhren wir direkt nach Glendalough zu einer alten Klosteranlage die zwischen den Wicklow Mountains lag. Hier beeindruckte aber eher die umliegende Landschaft mit den Bergen und Seen, als die Reste der Klosteranlage und wir wanderten etwas herum, bevor es weiter nach Kilkenny ging.


Nach einem leckeren irischen Frühstück machten wir uns am nächsten Morgen auf nach Cashel um den Rock of Cashel zu besichtigten, der uns jedoch sehr enttäuschte, weil wir es uns viel viel größer vorgestellt hatten.
Insgesamt muss man sagen – Irland ist ein relativ kleines Land, daher sind Burgen, Kirchen und all das nicht so groß, wie man das vielleicht aus Deutschland kennt und erwartet.
TIPP: An jedem ersten Mittwoch im Monat zahlt man für öffentliche Einrichtungen und Museen kein Eintritt und das hat sich für uns an diesem Tag auch wirklich gelohnt.



Weiter ging es nach Waterford, der ältesten Stadt Irlands. Hier schlenderten wir etwas durch die Altstadt, besichtigten den Tower, lernten viel über die Entwicklung, sowie Besiedelung Irlands und genossen das bunte Treiben in der Stadt bei sonnigen Wetter.


Am späten Nachmittag fuhren wir weiter in die zweitgrößte Stadt Irlands - Cork. Hier bezogen wir ein Vierbettzimmer in einem Hostel und besichtigten dann noch die Stadt und gingen im Pub essen.


Von Cork aus ging es weiter nach Kinsale, einer sehr kleinen Stadt direkt am Wasser, mit Hafen und wunderschöner Natur.
In einem kleinen süßen Café machten wir halt, bummelten durch die vielen kleinen Lädchen, schrieben Postkarten und genossen einfach die Zeit.

Das schönste war, dass wir überall und zu jeder Zeit anhalten konnten wo es uns beliebte und so war es nicht selten, dass wir kurz entschlossen das Auto parkten und beispielsweise, wie hier an den Strand gingen, Bilder knippsten, Filmsequenzen drehten und einfach über diese wahnsinnige Natur staunten.



Da Irland eine relativ kleine Insel ist und wir einfach viel weniger Zeit benötigten um von einem zum anderen Ort zu reisen hatten wir einen ganzen Nachmittag mehr Zeit und so entschlossen wir uns von Kinsale zu den Seven Heads zu fahren. 
Leider kam uns auf den sehr engen Straßen unmittelbar in einer Kurve ein großer Traktor entgegen und beim Versuch diesen auszuweichen geschah es dann - ich sah ein großes Loch das von hohem Gras umwachsen war nicht, in das wir mit dem Auto folglich "krachten". Es knallte wahnsinnig und wir hoben sogar etwas ab, kamen aber zum Glück rechtzeitig zum Stehen und prallten nicht gegen die Mauer.
Der Reifen samt Stahlfelge war dahin, vom Lackschaden rede ich lieber nicht,...

Den Rest des Nachmittages verbrachten wir folglich auf einer Straße irgendwo im nirgendwo und warteten auf den Pannendienst. Über dreißig Iren haben angehalten und uns ihre Hilfe angeboten, egal ob Männer, Familein, Frauen - jeder wollte uns helfen und diese Freundlichkeit hat uns schwer beeindruckt.

Auf diesen Tag brauchten wir abends im Pub erstmal ein großes Bier. Am nächsten Tag mussten wir ja dann uns erstmal um ein neues Auto kümmern. Puh, Glück im Unglück. 

Fortsetzung folgt...

Montag, 11. Juli 2016

Happy Birthday tooooo meeeee

Wuhuuu und schwupp die wupp ist das Fräulein wieder ein Jahr älter, um genauer zu sein ist sie nun 26 und geht straff auf die 30 zu 8-P



Und das haben wir natürlich ordentlich gefeiert, aber nicht nur deswegen knallten die Sektkorken wie verrückt. Die ganze Woche war geprägt von wundervollen Momenten die gefeiert werden mussten.
Los ging es am Montag mit meiner Mutti die ebenso Geburtstag feiern konnte, Dienstag knallten dann schon wieder die Korken und zwar richtig, als wir erfuhren, dass die Krankenkasse das Gerichtsurteil annahm und die Kosten erstattet, Freitag wurde ich Botschafterin bei limipi und nachts feierten wir in meinen Geburtstag der den ganzen Samstag bejubelt wurde. 
Der Kater am Sonntag war daher auch gebührend groß *lach* 

Ich schätze mich so glücklich und bin so dankbar, so viele wunderbare Menschen um mich herum zu wissen, die mit mir, egal wie schwer und unbequem der Weg scheint, Seite an Seite gehen, für mich und mit mir kämpfen, mich lieben und schätzen, wie ich bin. 
So viele wunderbare Nachrichten und Kommentare haben mich erreicht, egal ob zur gewonnenen Gerichtsverhandlung, als auch zu meinem Ehrentag am Samstag.


Für mich ist ein Geburtstag immer was ganz besonderes, der Moment, wo ich mal einen Blick zurück wage und das letzte Jahr Revue passieren lasse. 
Ich erinnere mich noch gut an meinen 25. Geburtstag letztes Jahr, der aufgrund der Liposuktionen nicht groß gefeiert werden konnte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits zwei Lipos hinter mir und meinen wundervollen Herzmann meinen engsten Freunden vorgestellt. Seit dem hat sich viel getan. Die Lipos habe ich alle hinter mir, arbeite weiter stets an meinem Körper mit Sport und gesunder Ernährung, habe meine Krankenkasse erfolgreich verklagt, der Herzmann und ich wohnen schon ein paar Monate zusammen und gehen nun seit über einem Jahr Seite an Seite (ich hoffe ein Leben lang :).
Aber auch in Sachen Aufklärung hat sich sooooo viel getan. Der Blog wächst weiter und weiter und durch die eigene Facebookseite werden noch mehr Menschen erreicht. Kennt ihr noch nicht? Dann klickt mal hier!


Auch darf ich mit immer mehr tollen Menschen und an tollen Projekten mitarbeiten und so bin ich Teil von limpi geworden und beantworte Euch dort alle Fragen rund zum Thema Lipödem, Kosten und Krankenkasse. Mein Profil findet ihr hier. Es macht einfach unglaublich viel Spaß so produktiv zu sein.


Natürlich habe ich nicht nur gefeiert, sondern mir auch etwas gewünscht. Allem voran natürlich Gesundheit, denn das ist für mich einfach das Wichtigste. Für meine Familie, Freunde und für mich. 
Aber ich würde mir ehrlich mehr Engagement von vielen von Euch wünschen, bringt Euch ein und lasst uns Hand in Hand gegen das Lipödem kämpfen, sei es, dass ihr Euch gegenseitig unterstützt und endlich auch mal alle Mitglied in unserem tollen Hilfeverein werdet. 
Ihr seit nicht überzeugt von unserer Arbeit? Dann lernt uns doch mal persönlich kennen und zwar auf dem 5. Lipödemtag am 22.10.2016 in Markkleeberg. Alle Infos hierzu auf unserer Vereinshomepage und bei der passenden Veranstaltung.

Mit kleinen Beiträgen egal in welcher Form könnt Ihr großes erreichen und bewegen. Gemeinsam sind wir stark, gemeinsam gegen das Lipödem.

Eure Anja

Donnerstag, 7. Juli 2016

Spiel, langer Satz, Sieg

Am Montag hatte ich einen verpassten Anruf auf dem kurze Zeit später eine Mitteilung folgte, dass ich am nächsten Tag zurück rufen solle.
Es war meine Krankenkasse, Abteilung Kostenerstattung.

Sofort machte ich mir ein Kopf um was es da gehen soll, mir war ja bewusst das die vier Wochen, um gegen das Urteil des Sozialgerichtes vorzugehen,  immer noch laufen. 
Es kommen einen da wirklich perfide Gedanken wie, die wollen vielleicht noch irgendwas wissen und drehen mir dann einen Strick daraus oder mh, ich hab ja die Tage Geburtstag, vielleicht schenken sie mir eine positive Entscheidung…ok, auch Quatsch. Keiner schenkt einem heut irgendwas und dass die Frist gerade jetzt läuft ist auch eher Zufall.

Ich konnte es mir wahrlich nicht erklären und leitete die Nachricht an meine Anwältin Frau Klett weiter, weil schließlich werde ich anwaltlich vertreten und im Falle, dass man Informationen von mir will, die vielleicht Einfluss auf das Verfahren haben…ne ne, nicht mit mir, da müssen sie sich an meine Anwältin wenden.
Dienstag früh hielt ich es dann vor Nervosität kaum noch aus und erwischte Frau Klett vorzeitig in der Kanzlei, die mich eben anrufen wollte. Die Krankenkasse wolle meine Bankverbindung abgleichen um mir die Kosten zu erstatten!

Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaassss?!!!
Ich glaub es nicht. Die Krankenkasse hat das Urteil vom Sozialgericht angenommen, geht nicht in die nächste Runde.
Ich kann es nicht glauben, nicht fassen. Ich hab nur noch geheult und bevor ich bei der Krankenkasse anrief musste ich es meinen Eltern unter Tränen mitteilen. Ich bin so glücklich, so erleichtert.

Ein so langer Kampf hat nun ein Ende, ein so gutes Ende. Ich freue mich wirklich und möchte mich an dieser Stelle nochmal rechtherzlich bei allen Bedanken die mir so sehr in der Zeit zur Seite gestanden haben. Allen voran meine Eltern, die mir die Operationen durch ihre finanzielle Unterstützung überhaupt ermöglicht haben. Ein riesen Danke auch an Frau Klett und ihre Kanzlei, die sich die ganze Zeit für mich so eingesetzt und mich so gut vertreten haben. Ich kann Frau Klett als gewissenhafte freundliche Anwältin nur empfehlen, die eine absolute Koryphäe auf ihrem Gebiet ist.
Ebenso ein großes Danke an meinen Lipödem Hilfe Deutschland e.V. – ihr standet seit meiner Diagnose an meiner Seite und mittlerweile sind wir ein so wundervolles Team, ja sogar gute Freunde. Ich wünsche mir weiterhin, dass wir wachsen und Großes schaffen.
Ein großes Danke an meine Freunde, die mich moralisch und mit ihrem Einsatz unterstützt haben. Wie oft habe ich mir die Augen ausgeheult, weil ich am Ende meiner Kräfte war. Ein riesengroßes Danke an meine beiden Jungs zu Haus, die es wahrlich nicht immer einfach hatten, wenn ich gerade über eine Entscheidung wutentbrannt, genervt, gestresst oder verheult nach Hause kam.
Aber auch ein Danke an alle, die in der ganzen Zeit die Daumen für mich gedrückt haben.

Ich freue mich sehr, mit diesem Urteil auch andere unterstützen zu können in ihrem Kampf gegen die Krankenkasse. Nutzt es, denn es ist der Beweis, dass man auf sein Recht bestehen kann und es bekommt.

Das Urteil stelle ich euch umgehend zur Verfügung, das muss ich leider noch entsprechend einscannen und schwärzen.
Hier aber schon einmal das Aktenzeichen


S 13 KR 1644/15
Sozialgericht Altenburg

Von meiner Krankenkasse habe ich heute dann auch nochmal schriftlich bestätigt bekommen, dass sie wirklich das Urteil angenommen haben. Ach ich bin so glücklich :)
 

Samstag, 2. Juli 2016

Vom Laufen zum Boxen - Sportupdate!

Was ist seit nun knapp einem Monat sportlich alles so passiert?


Seit dem Frauenlauf war ich in der Tat nicht wieder laufen. =(  Muss euch aber diesen wunderschönen Schnappschuss dennoch zeigen ;)

Foto: larasch.de

In Irland ergab es sich nicht wirklich, zudem waren wir jeden Tag über 20.000 Schritt (dank Schrittzähler) unterwegs, sodass ich ausreichend Bewegung hatte.

Nach zwei Wochen Trauer, wo ich mich absolut hab hängen lassen, hatte ich mich nun langsam wieder gefasst und begann am Montag mit meinem neuen Fitnessprogramm im Fitnessstudio in Leipzig. Drei Monate werde ich mich hier durch sämtliche Kurse probieren und mich an den Geräten austoben. Ich begann mit Tae Bo, was mich seit jeher interessiert hat. Tae Bo ist eine Art „Fitnessboxen“, mit sehr viel Power, Schweiß und Ausdauer. Noch mehrere Tage nach dem Training, tat mir immer noch alles weh, aber ich werde es definitiv wieder machen.

Zudem war ich vor dem Kurs 30 Minuten auf dem Cross Trainer – zur Einstimmung *wiedummvonmir*



Durch den enormen Muskelkater wollte ich es zwei Tage später etwas ruhiger angehen und dachte mir „Mh, Yogilates – warum nicht?“ Yogilates ist eine Mischung aus Yoga und Pilates, was ich beides noch nicht ausprobiert hatte, aber wollte, zumal ich dachte, dass das eher so eine ruhige Nummer wird…ähm nein! Das einzig schöne an dem Kurs war, dass ich eine alte Freundin wieder traf, die mich als Neuling direkt in die erste Reihe holte. Super, ich als absoluter Vollhorst in diesem Kurs, ganz vorn!

Ich hätte bei aller Liebe nicht gedacht, dass das so anstrengend ist. Immer wieder rauf und runter, vor, runden Rücken, hängenden Rücken, Bauchspannung, Atmung…ach hör mir doch auf! Nach knapp zehn Minuten ballerte es bei mir im Kopf. Ich hatte wahnsinnig starke Schmerzen, wie akute Migräne und das von diesem sch**** und binnen weniger Minuten.

Ich saß dann einfach schön entspannt im Schneidersitz und habe alle beobachtet *hihi*, wohlgemerkt in der ersten Reihe, ich wusste schon warum ich mich nach ganz hinten verkrümelt hatte oder wollte...Schön war aber wirklich das unverhoffte Wiedersehen :)




Der nächste Kurs steht heute auch direkt an – Zumba *juhuu* Zumba habe ich ja bei meinem gegründeten Lipi Sportkurs damals schon gemacht, den es leider ja nicht mehr gibt. An Zumba hatte ich dennoch stets Spaß, weil ich tanzen und tolle Rhythmen liebe.

Ansonsten genieße ich es auch mich an den Geräten auszutoben und will versuchen es stets mit einzubauen. Gerade der Crosstrainer – ist ja fast wie joggen – wird mein bester Freund :)

Primär geht es mir bei allem um den Spaß. Ich liebe es mich zu bewegen und mir etwas Gutes zu tun. Nur dumm rum sitzen ist zwar für zwei drei Wochen auch ganz nett, aber auf Dauer nichts für mich. Ich hab einfach zu viele Hummeln im Poppes.



In diesem Sinne, ich bin jetzt beim Sport – Sport frei :)

Freitag, 1. Juli 2016

Zurück zur Normalität

Ich weiß ich weiß, schon längst hätten hier wieder Beiträge erscheinen sollen und vor allem mein Reisebericht über Irland der sehnsüchtig von euch erwartet wird, aber ich habe für mich absolut eine Auszeit gebraucht.
Noch in Irland erreichte mich die traurige Nachricht, dass meine einzige und geliebte Oma nach einem langen Kampf verstorben ist. Und obwohl es absehbar und sicherlich auch eine Erlösung war, hat es mir wortwörtlich den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich habe viel Zeit in meiner Kindheit bei meiner Oma verbracht und sie auch im Pflegeheim oft besucht. Ich wollte jetzt einfach für mich sein und in Ruhe trauern.

Mir war nicht nach bloggen, Mails beantworten oder groß aktiv sein. Da all das hier ein Herzensprojekt ist, will ich dies auch mit Herzen führen.
Ich danke Euch für Euer Verständnis und auch die Beleidsbekundungen unter dem kurz erschienen Beitrag auf meiner Facebookseite. Binnen weniger Minuten erfolgten zahlreiche Kommentare und Likes, wodurch ich den Beitrag einfach wieder entfernen musste. Ich war einfach noch nicht soweit und konnte es nur schwer ertragen.

Heute war dann mein letzter schwerer Gang – Omas Beerdigung.
Es ist meine erste auf die ich gegangen bin und ich habe wahrlich große Angst habt, Angst vor meinen Gefühlen die mich überrollen werden.
Und ja, ich habe fast die ganze Zeit meinen Gefühlen nachgegeben, geweint und getrauert. Es war eine schöne Zeremonie und ein würdevoller Abschied.

Nun muss jeder selbst seinen Weg finden, selbst zu sich finden und die Erinnerungen im Herzen bewahren. 
Es geht weiter, jeden Tag, Schritt für Schritt.

 
"Ohne Dich!
Zwei Worte so leicht zu sagen
und doch so endlos schwer zu ertragen!"

In liebevoller Erinnerung