Sonntag, 24. April 2016

Wer Fehler macht soll auch dazu stehen!

Als ich vor knapp 1,5 Jahren meinen Antrag bei der Krankenkasse auf Kostenübernahme gestellt habe, war mir nicht bewusst, wie lange sich so ein Verfahren hinziehen könnte. Wie ich bereits mehrmals berichtet habe, hat die Krankenkasse die Frist versäumt, sodass § 13 Abs. 3a SGB X greift.
Alle Beiträge dazu könnt ihr hier mal nachlesen.


Da die Krankenkasse auch nach dem Widerspruch nicht eingelenkt hat, haben wir im März 2015 Klage beim Sozialgericht eingereicht. Lange Zeit blieb es still und erst rund um den Jahreswechsel kam es dann immer wieder zu Schriftwechseln zwischen meiner Anwältin, dem Gericht und der Krankenkasse. Und nun ist am kommenden Freitag endlich die Gerichtsverhandlung. Puh, da geht mir ganz schön die Muffe, weil so viel für mich daran hängt. 

In der Zwischenzeit habe ich immer wieder von anderen AOK Mitgliedern gehört, dass sie die Kostenübernahmen erhalten haben, entweder direkt eine Zusage oder im Widerspruchsverfahren, auch bei Fristverzug. Zuletzt beim Abschlussgespräch bei Dr. Heck am Montag. Als wir im Wartebereich saßen und alle ins Gespräch kamen sah ich das Anschreiben der AOK bei der anderen Patientin und fragte konkret nach. Auch sie berichtete, dass die Krankenkasse die Frist versäumt habe und sie mit Klage drohte und schon kam die Zusage und die Kostenübernahme.

Mal abgesehen davon, dass wir ganz unterschiedliche Ausgangsbefunde hatten und da sicherlich immer anders entschieden wird (die Patientin war wesentlich schlanker, aber das heißt ja nie, dass man weniger Schmerzen hat, aber sie hat eher psychisch zu kämpfen was ihr Aussehen betrifft, als Schmerzen) hat die Krankenkasse einen Fehler gemacht - sie hat die Frist versäumt und dies hat eine Rechtsfolge. Wer Fehler macht soll einfach dazu stehen.
Bei ihr lenkte die Kasse nur bei Androhung der Klage ein und binnen weniger Monate erhielt sie die Übernahme und wir müssen nun vor Gericht kämpfen, obwohl wir bei derselben Krankenkasse sind.

Es ist für mich bis heute ein absolutes Unverständnis. Daher bin ich sehr gespannt, wie es nächste Woche ausgeht. Ich stand noch nie vor Gericht und seit der Antragsstellung bis jetzt hat sich auch rechtlich so viel getan.

Ihr dürft also gespannt bleiben und mir die Daumen drücken, ich drück sie auch, ganz fest für uns, denn Recht haben ist noch lange nicht Recht kriegen.