Samstag, 21. November 2015

Maßveränderung Deluxe!

Nachdem auch die letzte Lipo einige Wochen her ist rutscht die Kompri an allen Stellen und es vergehen keine 100 Meter wo ich nicht mindestens zweimal stehen bleiben und alles hoch ziehen und zurecht zuppeln muss - wie nervig.

Daher war es unumgänglich, dass ich eine neue Kompri mir verordnen lassen musste.

Witzige Geschichte an dieser Stelle: Mein Facharzt fragte mich, als er das Rezept ausstellte, ob ich diesmal wieder einen Reißverschluss möchte und ich sagte "Nein, diesmal ohne".
Auf meinem Rezept steht nun "...und ohne Reißverschluss". Ich hab im Sanihaus erstmal so herzhaft gelacht, als mir das auffiel. Mein Facharzt ist wirklich ein Goldstück, zumindest hört er mir aufmerksam zu und nimmt auf meine Belange große Rücksicht. Danke dafür, wo wäre ich heute ohne Sie!


Mit dem Rezept bin ich wieder zu meiner Sanifee und ich finde es jedes mal, wenn wir vermessen unendlich spannend, denn hier wird genau gemessen und hier zeigen sich die Maßveränderungen besonders. Wenn man selbst misst kann es ja schon mal vorkommen, dass man nicht auf derselben Höhe misst und so unterschiedliche Ergebnisse erhält.


Gleich das erste Maß schlug ein, wie eine Bombe. In der Taille habe ich ganze 20cm an Umfang verloren - 20 ZENTIMETER! Meine Güte. Mir ist klar, dass ich seit der letzen Verordnung der Capri knapp 13kg verloren habe, aber 20cm...her je. Ich konnte es selbst nicht glauben, sodass meine Sanifee direkt nochmal gemessen hat.


Aber auch die anderen Maße können sich sehen lassen. Zwischen 3 bis 20cm sind verloren gegangen. Unterhalb vom Knie sind ganze 11cm weg, hier besaß ich immer so eine fiese Beule, die längst nicht mehr existiert.

Erstaunlich ist, dass ich an einer Stelle an der linken Seite Höhe Knie gut 3cm mehr habe als vorher und so von 36cm auf 39cm bin. Wie kann man sich denn das bitte erklären?
Zu vermuten wäre, dass hier auch noch eine gewisse Schwellung inne steckt, denn man muss schon sagen, dass die viel zu große Kompri kaum Wirkung zeigt, wie auch...wo soll etwas komprimiert werden, wenn es viel zu groß ist?!

Unabhängig davon, kann ich mein Glück gar nicht in Worte fassen und freue mich einfach so wahnsinnig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so viel ist und das da mal so viel mehr an den Beinen dran war. 
 
Ansonsten bewege ich mich wieder sehr viel. Seit dem ich in meiner eigenen Wohnung wohne, gehe ich jede Gassirunde selbst und so bin ich gut drei bis vier Stunden am Tag unterwegs und laufe dabei stets einen straffen Schritt, denn bummeln war noch nie mein Ding. Dazu spiele ich einmal die Woche intensiv Badminton und gehe mindestens einmal in der Woche schwimmen. :)

Bereit fürs wöchentliche Bahnen ziehen ;)

Sonntag, 15. November 2015

Buchvorstellung: Das Mädchen aus der 1. Reihe

Das waren sie...die letzten Seiten, die letzten Zeilen. Ich spüre noch immer dieses wohlige Gefühl in mir, ein rausch von Gefühlen. Ich wische mir die Tränen, die über meine Wange rollen, sanft weg und versuche meine Gedanken irgendwie fassen zu können.

"Das Mädchen aus der 1. Reihe" von Jana Crämer...es gibt wenige Bücher, die mich so berühren, mit denen ich mich so verbunden fühle, dass ich noch Tage nachdem ich sie ausgelesen habe darüber nachdenke. Es ist, als ob ich aus meinem Tagebuch lese, meine Schulzeit und all das nochmal erlebe.
Die unzähligen Grübeleien die Lea tagtäglich durchlebt hätten meine Gedanken damals nicht besser beschreiben können.


Die Geschichte ist so einfach, wie bitterlich real: Lea fühlt sich in ihrem Körper unwohl, hat große Selbstzweifel, aber zum Glück eine wundervolle beste Freundin namens Jule an ihrer Seite. Beide Mädels, sie könnten unterschiedlicher nicht sein, stehen kurz vor ihrem Abitur und lernen eines Abends eine Band kennen - Joyning. Sie eifern dieser als absolute Fans nach und spielen bald dabei eine wesentliche Rolle.

Als Leser erhält man Einblick in den Kampf den Lea mit sich selbst austrägt, ihre Selbstzweifel über ihren nicht perfekten Körper, aber vorallem in einer viel zu selten thematisierten Krankheit: Fresssucht (Binge Eating).
Fresssucht ist psychisch bedingt, was viele nicht wissen. Mit Hilfe von Essen wird eine innere Leere und Einsamkeit gefüllt und die bestehenden Probleme kompensiert. Unkontrolliert wird alles in sich rein gefressen bis man diese Leere, diesen, vorallem seelischen Schmerz nicht mehr spürt.
Es dauert nicht lange und dann kommt das schlechte Gewissen und die Schuldgefühle versagt zu haben, schwach zu sein. Ich selbst habe all meine Probleme jahrelang auch auf diese Art kompensiert, meine "Fressorgien" wie Lea ausführlich geplant, um für einen kleinen Augenblick all das zu vergessen, was man mir mit Hänseleien und Mobbing angetan hat, bis ich diese Energie irgendwann in Sport investierte und nicht mehr in Essen.
Ich habe zwischendurch immer wieder hart gekämpft die sinnlosen Kilos wieder los zu werden. Ich spreche leider aus Erfahrung, weshalb mich dieses Buch so mitgerissen hat.
Zwischenzeitlich konnten die Konzertbesuche ihrer Lieblingsband dieses "befriedigende" Gefühl ebenso auslösen.

"Auf Konzerten kann man alles um sich herum vergessen. All die Sorgen und Ängste, die einen die ganze Woche begleiten, sind vor der Bühne wie ausgelöscht.

Auch ich fand meine Passion schnell in der Musik. In ihr fand ich den Trost und Halt, den mir sonst keiner geben konnte. Seit meinem ersten Konzert, wo wir ganz hinten standen schwor ich mir zukünftig immer in der ersten Reihe zu stehen "weil hinten alles voll ist".
Ab meinem 17 Lebensjahr besuchte ich dann regelmäßig Konzerte und stand dabei meist in der ersten Reihe. Ich war in den letzten fünf Jahren auf über 30 Konzerten und genau wie Lea sind es diese Momente in denen ich alles vergessen kann, die mich aufbauen, mir neunen Antrieb geben und von denen ich noch wochenlang Kraft ziehe.

Ich freue mich für Lea die mit Jule eine so wundervolle Freundin hat und dennoch verspüre ich einen kleinen Stich, denn so einen Rückhalt in Form einer so guten Freundin hatte ich nicht. Die einzige Freundin die ich jahrelang als meine beste Freundin hielt hat mich nur benutzt, um sich neben mir besser zu fühlen. Sie hat sich nie für mich stark gemacht, sondern meine Schwäche für ihren Glanz genutzt. Leider habe ich Jahre gebraucht, bevor ich dies erkannte.
Eine Freundin wie Jule kann man sich nur wünschen.

Die unberschreibliche Verliebtheit und das Verzehren (wie Lea es gern ausdrückt) nach den einem Mann lässt einen schnell an die eigene Jugendliebe denken, an die Zeit, wo man das erste mal so richtig bewusst verliebt war, für jemanden so geschwärmt hat, dass man Nächtelang wach lag, jede Bewegung, jeden Blick genau studierte, Nachrichten hundert Mal las und versuchte zu deuten. Die Hoffnung, das Kribbeln, das Fliegen...ja wie vermisse ich diese jugendliche Leichtigkeit.

Jana schafft es mit ihrem Debüt Roman "Das Mädchen aus der ersten Reihe" einen sofort in ihren Bann zu ziehen. Sie erzählt von einer wundervollen Freundschaft und der ersten Liebe und all den Wirren, den Selbstzweifel, die ein junges Mädchen hat. Unverblümt und schonungslos ehrlich, aber auf alle Fälle lesenswert!
Ich kann euch das Buch nur sehr ans Herz legen und finde, dass dies in keinem gut sortierten Bücherregal fehlen darf. Vielen Dank liebe Jana für dieses wundervolle Buch!


Ich hatte die Möglichkeit Jana und Batomae zu interviewn - ihr dürft also gespannt sein. Die Wartezeit könnt ihr euch mit dem Buch und mit den wundervollen Songs von Batomae ja versüßen, denn es gibt zu dem Buch einen wundervollen Titelsong, der mich wahnsinnig zu Tränen gerührt hat, weil er so ehrlich und wahrhaftig ist. :)




Mittwoch, 11. November 2015

Endlich wieder Hoffnung

Nachdem gestern durch unseren Hilfeverein der Hinweis kam, dass sich § 137c SGB V geändert hat, musste ich diese neue Information umgehend an meine Anwälting weiterleiten. 
So heißt es nun in § 137c Absatz 3 SGB V 

"(3) 1Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, zu denen der Gemeinsame Bundesausschuss bisher keine Entscheidung nach Absatz 1 getroffen hat, dürfen im Rahmen einer Krankenhausbehandlung angewandt werden, wenn sie das Potential einer erforderlichen Behandlungsalternative bieten und ihre Anwendung nach den Regeln der ärztlichen Kunst erfolgt, sie also insbesondere medizinisch indiziert und notwendig ist. 2Dies gilt sowohl für Methoden, für die noch kein Antrag nach Absatz 1 Satz 1 gestellt wurde, als auch für Methoden, deren Bewertung nach Absatz 1 noch nicht abgeschlossen ist."

Ja, was heißt das jetzt nun konkret?
Meine Anwältin äußert konkret, dass dies unsere Argumentation unterstützt, "insbesondere weil sich aus der Begründung zum Gesetz ergibt, dass es sich lediglich um eine „Konkretisierung des allgemeinen Qualitätsgebotes des § 2, Abs. 1, S. 1“ handele. Es würde – so das Verständnis hier – somit auch für frühere Fälle, vor Änderung des Gesetzes gelten."


Nachdem ich Ihr dies zugearbeitet habe war Sie sichtlich dankbar und hat binnen weniger Stunden einen vierseitigen Schriftsatz an das zuständige Sozialgericht ausgefertigt und zugesendet.
Alle die sich bereits ebenso in einem Rechtsstreit mit der Krankenkasse befinden rate ich ebenso den Hinweis auf diese Gesetzesänderung zu geben. 
Mir macht es zumindest auf jeden Fall wieder etwas Hoffnung, dass die Sache zu meinen Gunsten ausgeht. Ich drücke zumindest ganz fest die Däumchen.
  

Sonntag, 8. November 2015

Wieder dicke Beine... :/

Erst einmal möchte ich mich für diese ungewollte Bloggingpause entschuldigen, die war leider so überhaupt nicht geplant. Ich bin vor über einer Woche wieder zurück in meine Wohnung gezogen bzw. habe seit dem angefangen die Wohnung fertig zu stellen und so verbrachte ich viel Zeit im Ikea oder an der Schlagbohrmaschine, dem Staubsauger und damit Kisten zu schleppen.
Seit Montag bin ich auch wieder auf Arbeit und so habe ich oft bis spät in die Nacht geräumt und geputzt. Ich glaub jeder von euch der bereits einmal umgezogen ist oder renoviert hat, weiß, wie viel Zeit sowas in Anspruch nehmen kann.

Dazu kommt, dass ich die Woche so richtig Probleme mit meinen Beinen bekommen habe und mir wirklich Zeit nehmen musste zusätzliche Behandlungen in Anspruch zu nehmen.
Wie bei den anderen Beinlipos war mir klar, dass mit Beginn meiner Arbeit erstmal die Beine wieder etwas anschwellen, denn man sitzt wesentlich mehr als in der Zeit zu Haus bzw. kann oft die Beine beim Sitzen nicht hochlegen, ABER meine Beine sind förmlich explodiert.

gut erkennbar wie dick die Waden sind...zog man die Stiefel aus waren richtige Kanten sichtbar

Das Wasser hat sich dank Schwerkraft so dermaßen in den Beinen gestaut, dass ich unglaubliche 8cm an Umfang an der Wade zugelegt habe. 8 ZENTIMETER! Auf der Waage waren es binnen 24h 3 kg!
Von den damit verbundenen Schmerzen rede ich lieber nicht, denn die Haut musste sich binnen weniger Stunden enorm dehnen und spannte fürchterlich. Ich sah wirklich furchtbar aus. Unter dem Rock und über den Stiefeln quollen die Waden richtig hervor und die Kompri rollte nur so.

Soooo dicke Beine, so schwer, voller Spannungsgefühl und Schmerzen :(

Ja, ich bekam so richtig Panik und wandte mich daher an das tolle Team von Dr. Heck, die einem ja immer mit Rat und Tat zur Seite stehen. Schwester Liz beruhigte mich direkt - sicherlich ist es ungewöhnlich, dass die Beine sooooo sehr an Umfang zunehmen und dicker als vor der US Lipo sind (ich erinnere...die letzte Liposuktion war ja OS Rückseite und nicht die US), aber es ist nicht auszuschließen, zumal ich generell zu sehr viel Wasser in den Beinen neigen. Sie rieten mir sehr eiweißreich zu essen, mich viel zu bewegen und vorallem eins die Beine hochzulegen.
Dazu nutzte ich mehrmals täglich meinen Lymphapress und all das half mir die Beine wieder in "Normalzustand" zu versetzen.


endlich wieder Normalzustand

Das schöne Herbstwetter lud dazu noch ein die Hunderunden noch größer ausfallen zu lassen und nun sind die 8cm und auch die 3kg wieder weg. Meine Güte, was Wasser alles auslösen kann. Ich freue mich aber dennoch, wenn mein Körper sich vollkommen erholt hat und dies nicht nochmal passiert, aber morgen geht die neue Arbeitswoche los...ich hoff ich muss da nicht nochmal durch.