Sonntag, 30. August 2015

Ich packe meinen Koffer...

und nehme mit...
Bereits zum dritten Mal habe ich nun all meine notwendigen Sachen zusammen gepackt und mache mich nun heute wieder auf den Weg in den Ruhrpott. Diesmal geht es aber nicht nach Essen in die Rüttenscheider Straße, sondern in die neue LipoClinic von Dr. Heck in Mülheim an der Ruhr.

Meine Aufregung hat sich in den letzten Tagen in wohlige Vorfreude verwandelt und mittlerweile kann ich es kaum noch erwarten. Die Zeit zwischen der Unterschenkel OP und der jetzigen Oberschenkel OP ist doch sehr lang.
Ich bin wirklich sehr gespannt, wie es nun in der neuen Klinik wird, wie viel man mir aus den Oberschenkeln entnehmen kann und vorallem, was ich danach anziehen werde.

Mein Koffer ist nämlich mit sämtlichen Kompressionsversorgungen bestückt die ich habe. So meine aller erste Kompressionsstrumpfhose, die ich mit meiner Diagnose im Herbst 2011 bekam und meine Oberschenkelstrümpfe ebenso aus dem Jahr 2011 - beides passt mir aktuell nicht, da die Krankheit weiter voran geschritten war und die Maße sich ja verschlimmert hatten, aber vielleicht nun nach der OP? Dazu meine Kompressionskniestrümpfe und die Capri, die ich aktuell ja täglich trage. 
Ich kann es mir ehrlich nicht vorstellen nach der Liposuktion immer wieder die vollständige Hose an und aus zu ziehen - also habe ich das OP-Mieder mit offenen Schritt ebenso mit.

Um die Zeit nochmal effetiv zu nutzen bevor ich dann wieder eine Weile bewegungseingeschränkt bin sind der Herzmann und ich zusammen mit dem Wunschhund gestern wandern gefahren - zusammen sind wir auf die Queste in Questenberg gestiegen, haben das Schaubergwerk Röhrig in Wettelrode besucht und die Burgruine in Grillenberg besichtigt. Überall gab es die Wanderstempel der Harzer Wandernadel und so konnte ich mir das erste Abzeichen in Bronze erwandern. :)



Das Wandern macht bereits mit den neuen Unterschenkeln so viel mehr Spaß - der Kauf von Wanderstiefeln ist weit aus unproblematischer. Nichts drückt und schmerzt mehr, selbst das Laufen geht deutlich besser. Wuhuu, ich freu mich so.

Und nun sitze ich hier im Zug, um einen weiteren großen Schritt auf meiner Reise zu bestreiten. Ich freue mich sehr und werde euch in den kommenden Tagen wieder täglich über alle Fortschritte mit vielen Bildern auf den Laufenden halten.
Ich bin gespannt, wie alles sein wird, aber vorallem hoffe ich auf keinerlei Komplikationen, wie beim letzten Mal. Wir bleiben, wie immer, positiv und dies fällt mit einem guten Kaffee ja nie schwer :)



An dieser Stelle möchte ich mich bei euch bedanken, wie gut ihr den letzten Beitrag aufgefasst habt. Er wurde über einhundert Mal in den sozialen Netzwerken geteilt und am Tag nach der Veröffentlichung hatte mein Blog über eintausend Seitenaufrufe - ich bin überwältigt und freue mich sehr, so viele von euch zu erreichen.

Mittwoch, 26. August 2015

Wer hilft uns?

Gemeinsam statt einsam! Dies ist ein absolutes Motto von mir und jeder meiner Freunde weiß auf mich kann er vertrauen und bauen. Ich bin stets bereit für andere zu kämpfen, sie zu verteidigen, mich für sie stark zu machen und dabei spielt es keine Rolle ob ich davon einen "Nutzen" habe oder es vollkommen selbstlos mache.
Ich bin gern da, wenn andere Hilfe brauchen, selbst mitten in der Nacht, wenn ich sie von der Straße mit nach Hause nehme und mich um sie kümmere, weil es ihnen schlecht geht.

Aber wer ist da, wenn ich Hilfe brauche? Wer versteht schon meine Probleme und vorallem meine Krankheit mit all ihren Facetten, ihren Problemen und Hindernissen, die sie mit sich bringt?!
Natürlich habe ich wundervoller Freunde, die mich unterstützen, sich sogar ohne zögern bereit erklären mich aus Essen von der OP zu holen, extra wegen mir Urlaub nehmen, die 1000km hin und zurück fahren, um mich sicher nach Hause zu bringen.
Noch immer kommen mir die Tränen, wenn ich daran denke, wie selbstlos sie handeln, wie sehr sie mich unterstützen, mich auf meinen schweren Weg begleiten, mir Halt und Kraft geben - ich würde ohne zu zögern all das bedingungslos auch für sie tun.

Aber, wie es mir genau geht, wie ich fühle, welche Schmerzen ich ertragen und welche Steine ich aus dem Weg räumen muss, können sie nur bedingt nach empfinden. Sie wissen nicht, wie es ist jeden Tag die Kompression tragen und ertragen zu müssen, die Schmerzen bei jedem Schritt zu spüren, auf so vieles verzichten zu müssen, weil die Krankheit es mir unmöglich macht.
Diesen Halt habe ich in unserem wundervollen Hilfeverein gefunden. Ich weiß noch, wie verzweifelt ich nach der Diagnose war, wie viele Nächte ich stundenlang im Internet recherchiert und jeden Artikel in mich aufgesogen habe. Schnell fand ich unser Forum, wo ich liebevoll aufgenommen und all meine Fragen beantwortet wurden, wo ich mich vollends verstanden fühlte. Wo niemand mir unterstellte, dass ich nur Ausreden suche und all das auf reine Maßlosigkeit und Unsportlichkeit zurück zu führen ist.
Die Hilfe, die man mir seit dem bot möchte ich gern zurück geben und so bin ich seit Jahren Mitglied im Verein.

Seit Anfang August hat unser Lipödem Hilfe Deutschland e.V. 214 Mitglieder - nur 214!
Wir sind tausende Frauen, die an dieser Krankheit leiden, die stets Hilfe erwarten, Fragen haben und denen wir gern offen und bereitwillig gegenüber treten und ihnen helfen.

Aber wer hilft uns? 
Ist es nicht logisch, dass wir, umso mehr wir im Verein sind, mehr erhört werden, eine größere Wirkung nach außen haben, mehr Druck auf Kassen und die Politik ausüben können?

Der Jahresbeitrag von 24€ ist ein kleiner Beitrag der viel erreichen kann. Mit diesem Geld finanzieren wir uns keine Liposuktionen, sondern unsere Lipödemtage auf die ihr gerne gehen wollt, auf denen stets interessante und fachkundige Ärzte referieren, auf denen ihr so viel mehr und aktuelles über die Krankheit erfahrt und vorallem, wo ihr euch mit so vielen anderen Betroffenen austauschen könnt.
Nur weil ich Mitglied im Verein bin habe ich all die wundervollen Menschen kennen gelernt, die ich heute als Freunde bezeichnen kann und nicht nur "Ich kenne jemand der hat auch ein Lipödem", ich habe dadurch Dr. Heck kennen gelernt, in den ich all mein Vertrauen setze und bei dem ich mich gut aufgehoben fühle, ich habe gelernt mich nicht mit einem "Nein" seitens der Krankenkasse zufrieden geben zu müssen, sondern wie ich am Besten argumentiere und mein Recht bekomme.

Ja, all das könnt ihr auch haben und dabei sogar noch etwas Gutes tun, nämlich uns unterstützen. Mit jedem einzelnen von euch wachsen wir zu einem großen Ganzen. Mein Ziel und Wunsch ist es, dass wir tausende im Verein werden, ein flächendeckendes Netzwerk bilden, sodass jeder, egal wo er in Deutschland wohnt es nicht weit hat zu jemanden der ihn versteht und mit offenen Armen willkommen heißt, wo es keine Vorurteile und keine Missgunst gibt, kein Neid, kein Hass, wo vorallem nicht jeder nur an sich selbst denkt.

So viele Emails erreichen mich jede Woche mit so vielen wundervollen Worten, aber auch immer Fragen, die ich gerne beantworte - Menschen, die genau wie ich sich mit der Diagnose vor den Kopf gestoßen und allein gelassen fühlen, Halt und Kraft suchen. 
Es macht mich unendlich traurig, dass wir so viele tausende Frauen sind, die an dieser schrecklichen Krankheit leiden, aber nur 214 Mitglieder in einem Verein der so viel für uns alle leistet. Allein gestern hatte ich hier 624 Leser auf dem Blog, das sind fast dreimal so viele, also, wenn jeder meiner treuen Leser Mitglied wird erfüllt ihr mir einen großen Wunsch. Ihr alle profitiert von unserer ehrenamtlichen Arbeit, seien es die Infoveranstaltungen, Flyer und Aufklärungaktionen. 

Ich wünsche mir, werdet Mitglied, unterstützt uns. Es ist so einfach klickt einfach hier auf den Button "Mitglied werden" und werdet jetzt ein Teil von uns.

Alle anderen, wie Freunde, Familie, Verwandte, Bekannte, aber auch Firmen, Praxen und jene, die uns einfach so unterstützen wollen sind natürlich genauso als Mitglieder willkommen. Ihr könnt uns genauso als Mitglied mit einem jährlichen Beitrag unterstützen. 
Unterstützt uns und unser Vorhaben ein großes Netzwerk zu bilden und so viele wie möglich darüber aufzuklären, denn auch ihr, eure Töchter, eure Schwestern, Ehefrauen, sowie alle anderen weiblichen Personen in eurem Bekannten- und Freundeskreis könnten daran leiden und sie rätseln vielleicht seit Jahren und finden einfach keinen Weg, keine Hilfe, keinen Halt.

Gemeinsam statt einsam, zusammen stark.
Zögert nicht - werdet Mitglied!

Danke, eure Anja!

Sonntag, 23. August 2015

Gefühlschaos

Als ob mein Murren vom letzten Sonntag erhört wurde, erlebten wir an den folgenden Tagen so schönen Landregen. Man hatte richtig das Gefühl, dass die Welt aufatmetete - nicht nur, weil der Regen dringend notwendig war, sondern dieser endlich auch erträglichere Temperaturen mit sich brachte. Ich genoss es richtig mal zu frieren.

Das Schönste war jedoch, dass mir meine Stiefel aus der Jugendzeit endlich wieder passten. Lange habe ich mich nicht getraut sie anzuprobieren, weil ich Angst hatte, sie passen doch nicht. Meine Angst war vollkommen unbegründet.
Tadaaa... :) Sie waren an den kommenden Regentagen doch prompt das passende Schuhwerk an den Beinen. Da diese nun endlich wieder passten, habe ich mir doch glatt ein paar neue Stiefel zusätzlich geschenkt.



Leider verletzte sich mein Hund bei der anschließenden Gassirunde sehr schwer, wodurch er täglich viel Zuwendung und stetige Verbandswechsel benötigte. Dadurch kam das Bloggen diese Woche leider etwas in Verzug, aber ich denke, dass ihr dafür Verständnis habt, denn Familie hat einfach die oberste Priorität bei mir und mein Luri ist für mich ein unersetzbarer Teil meiner Familie.

 
Prinzipiell muss ich sagen, dass ich in dieser Woche sehr mit mir selbst zu kämpfen hatte. Die grausame Tat um Anneli aus Meißen hat micht sehr mitgenommen. Es ist so nah, so unfassbar und vorallem so sinnlos. 
Meine Gefühle fuhren Achterbahn und das erste Mal hatte ich richtig Muffensausen vor der nun bevorstehenden OP. Manchmal begann ich einfach so zu weinen, an anderen Tagen strotzte ich richtig vor Mut. Es geht einem eben alles sehr nah und man beschäftigt sich viel damit.
Man darf diesen psychischen Aspekt wirklich nicht unterschätzen, denn so stark, wie man manchmal scheint, so verletztlich ist man. Gute Gespräche mit Menschen die einen erden können da wahre Wunder bewirken.
 
Dazu habe ich das Gefühl, dass mein Hormonhaushalt vollkommen verrückt spielt. Die Brüste werden größer, ich seh wieder aus wie ein pubertierender Teenie (pickelig), ich verliere mehr Haare als sonst - wenn ich nicht immer wieder lesen würde, dass es anderen Operierten ebenso ergeht wäre ich wohl schon längst durchgedreht. Ja, in der Hinsicht können solche Gruppen in den sozialen Netzwerken sehr beruhigend sein, denn man merkt schnell, dass man nicht allein ist und kann sich vorallem gegenseitig mit Tipps versorgen. :)

Heute in einer Woche bin ich längst in Essen und steh vor meiner dritten Liposuktion. Ich bin wirklich etwas aufgeregt und nervös, aber ich freue mich auch auf einen weiteren Schritt in ein schmerzfreies Leben. Also move on and look forward :)

Sonntag, 16. August 2015

Vom Urlaub, Kapitulation, Migräne, absoluter Hitze und das Wunder der neuen Beine

Also mal ehrlich - ich bin ja noch nie ein Sommermensch gewesen, wahrscheinlich weil mein Körper diese Hitze nie wirklich gut verkraftet hat, aber was dieses Jahr im Sommer hier abging...ne ganz ehrlich, ich kann es kaum erwarten, wenn das Thermometer auf 15°C runter fällt.

Meine einzige Urlaubswoche ist nun vorbei und was haben wir davon gehabt? Nichts...diese unerträgliche Hitze konnte man nur im Haus ertragen und das war mit der herunter gelassenen Rollos, wie ein kleiner Bunker. Wehe, man musste mal raus in diese furchtbare Hitze, weil der Hund Gassi musste...ja man hat fast eine Stunde gebraucht, um irgendwie wieder her des eigenen Körpers zu werden der aus allen Ecken und Enden nur so schwitzte. Es war schlicht weg furchtbar.

Es war viel zu heiß, um an den See zu fahren oder überhaupt irgendwas groß zu unternehmen. Die schönsten Ausflüge waren die zu LIDL, da ist es wahnsinnig angenehm und kühl. Das einzig Positive ist, dass ich diese Zeit zum Glück nicht im Büro überstehen musste.
Baden sind wir erst abends gefahren und nachdem ich mich wieder in meine Kompri gezwängt habe, bin ich glatt mit dieser nochmal ins Wasser, damit es nachhaltig die Beine kühlt.

 
Bei der überwiegenden Schwüle ging es mir aber richtig schlecht, sodass ich trotz ausreichender Flüssigkeitszufuhr furchtbar Kreislauf bekam. Gekrönt wurde diese furchtbare Urlaubswoche mit einem riesen Migräneanfall. Da Ibuprofen und meine Migränetabletten beide Wasser einlagern habe ich seit den OPs darauf verzichtet, weil es mir danach stets schlechter ging, aber mein Kopf platzte fast, sodass ich doch zu einer ordentlichen Dosis griff und tatsächlich, die Migräne war nach einem 4h Schlaf dann Gott sei Dank vorbei.
Aber die Migräne war nicht das einzige was mich quälte, denn durch das übermäßige Schwitzen bildeten sich überall auf meinem Körper furchtbare Wasserblasen. Vorallem beide Handrücken sind übersäht von hunderten kleinen Wasserblasen. Schmerzhafter sind aber die Blasen in der Kniekehle unter dem Haftrand der Kniestrümpfe...sehr sehr schmerzhaft.

 
Ich gebe ehrlich zu, dass ich ganze 3 Tage auf die Armkompri verzichtet habe. Die 6-8 Wochen wo ich definitiv die Kompri tragen musste ist vorbei, sodass ich mir und meinem Körper selbst den Gefallen getan und zumindest oben rum darauf verzichtet habe, um nicht wieder, wie ein Baum zu fallen.
Dies hatte leider zur Folge, dass sich vermehrt Wasser in den Armen eingelagert hat. Dies passierte leider auch in den Beinen, wo ich konsequent die Kompri getragen habe. :/
Eine Freundin empfahl mir daher Entwässerungstabletten, die rein pflanzlich sind. Ich weiß, dass die Einnahme solcher Tabletten von vielen Ärzten als reine Therapie nicht empfohlen wird, aber es sollte ja keine Therapie werden, sondern einfach diese unerträgliche Zeit etwas angenehmer gestalten. 
Geholfen hat es mir zumindest insoweit, dass ich nicht mehr diese Schmerzen in den Armen und Beinen hatte, ob das aber nun von den Tabletten kommt...fraglich. Ich denke aber, dass diese Tabletten und auch die Entwässerungstees die beide rein pflanzlich sind zumindest das Ganze etwas unterstützen.

Gefreut habe ich mich dennoch über meine neuen Beine. Wir haben nun nochmal ein paar Bilder gemacht ohne die Kompri und ich konnte es kaum glauben, als ich diese Bilder dann gesehen habe. So schlanke Beine, die sich vorallem so gut anfühlen - es ist für mich ein Wunder das wahr geworden ist. 






Ich konnte es mir wirklich nicht vorstellen, dass die Medizin und vorallem dieser operative Eingriff mir so helfen wird. Ich bin so schon gern und viel gelaufen, aber nun macht es mir noch mehr Spaß. Ich trage ausschließlich nur noch Röcke und Kleider und habe noch mehr Selbstbewusstsein gewonnen, auch wenn man deutlich den Unterschied zwischen den operierten Unterschenkeln und den noch nicht operierten Oberschenkeln sieht.


Für mich war es eine absolut richtige Entscheidung, nicht nur, weil die Schmerzen weg sind, sondern auch weil die Psyche nach Jahren auch beginnt langsam zu heilen, denn das ist wohl ein großer Aspekt der leider viel zu wenig beachtet wird.


Dienstag, 11. August 2015

Blogvorstellung: Kathastrophal

Heute möchte ich euch endlich einen wunderschönen Blog von einer, für mich sehr inspirierenden tollen Frau vorstellen - Kathastrophal.

Bild: kathastrophal.de

Hinter Kathastrophal steckt die 27jährige Wiesbadenerin Katha, die neben ihrem Informatikstudium am liebsten bloggt. Bereits seit 2011 bloggt Katha, die bis dato selbst viele Plus Size Blogs gelesen und sich dadurch hat insprieren lassen. 
"Die Mädels dort haben mir viel Mut gemacht, zu meinem Körper zu stehen, und mir eine ganz neue Vielfalt an Shoppingmöglichkeiten eröffnet, die ich damals noch gar nicht kannte."

Neben ihren eigenen tollen Outfits, die sie wunderbar vorstellt, präsentiert sie auch sämtliche Shops in denen man diese Plus Size Größen kaufen kann. Neben Mode spielen aber auch Do it yourselfs und ein paar Leckereien eine wesentliche Rolle in ihrem Bloggerleben. Katha teilt gern, was sie selbst glücklich macht.

Bild: kathastrophal.de

Aber warum bloggt jemand über Mode und dann auch noch für kurvige Frauen? Auf diese Frage findet Katha eine ganz klare und einfache Antwort.

"Ich blogge und zeige meine Outfits weil ich es wichtig finde, dass auch dicke Menschen in den Medien und in der Mode sichtbar sind und wahrgenommen werden. Ich glaube fest daran, dass alle sich so anziehen dürfen, dass sie sich einfach toll fühlen. 
Irgendwann habe ich beschlossen, mich auch im Internet zu zeigen – in der Hoffnung, auch mal jemanden derart zu inspirieren und ihr/ihm Kraft geben zu können."

Ja und genau das hat Katha bei mir geschafft, wie ihr bereits letzte Woche in meinem Beitrag "Mut für Neues" lesen konntet.
In einem kleinen Interview stand mir Katha Rede und Antwort und lässt euch so noch mehr Einblick in ihr Bloggerleben rund um die Mode für kurvie Frauen gewähren.


Welche Rolle spielt Mode, Deiner Meinung nach, bei Frauen mit Übergröße?

Mode ist für mich eine tolle Möglichkeit, mich auszudrücken, und ich habe einfach ganz viel Spaß beim Zusammenstellen meiner Outfits. Als Frau mit Übergröße kann das etwas schwieriger sein... gerade, wenn man einen Laden betritt, lauter schöne Teile sieht, die einem nicht passen, und dann in der hintersten Ecke ein paar langweilige, formlose Stücke in der eigenen Größe entdeckt. Daher bin ich so glücklich, die Möglichkeit zu haben, online lauter tolle Klamotten kaufen zu können. Mit Kleidung, in der man sich richtig wohlfühlt, hat man auch ein ganz neues Selbstbewusstsein. 



Findest Du die Mode für große Größen hat sich in den letzten Jahren sehr verändert?
Wenn ja, inwiefern?


Ja, auf jeden Fall! Es gibt inzwischen viel mehr Labels, die Mode in großen Größen anbieten. Viele davon haben zum Glück auch schon bemerkt, dass sich nicht jede Frau verhüllen möchte und ein großer Wunsch nach modernen, gerne auch mal figurbetonten und auffälligeren Teilen da ist. In der deutschen Modeszene dauert das Umdenken da leider noch etwas... Aber wenn man etwas ins Ausland schaut bieten zum Beispiel Marken wie Zizzi und Carmakoma aus Dänemark richtig tolle, zeitgemäße Mode.



Ich selbst trage sehr gern schwarz, nicht nur weil es schlank macht, sondern diese "Farbe" mich fasziniert. Findest Du jede Frau sollte sich bunter und auffälliger kleiden, anstatt sich in Mausgrau und Schwarz zu verstecken?

Am wichtigsten ist meiner Meinung nach, dass du dich darin wohl fühlst! Ich trage auch sehr gerne schwarz, bin aber in helleren Farben genau so wenig schlank ;) Ich liebe ganz viele verschiedene Farben und finde, jeder sollte mal ein paar buntere Teile ausprobieren und schauen, was einem an sich selbst gefällt. Wer da noch Hemmungen hat, kann ja auch mal ein paar bunte Schuhe oder Accessoires ausprobieren.


Was rätst Du jeder Frau mit vielen Kurven?

Modisch gesehen? Was ich jedem raten würde: Trag einfach, was dir gefällt! Lass dich nicht von irgendwelchen Moderegeln verunsichern. Wenn dir etwas gefällt, zieh es an. Das Glücksgefühl, dass du dann ausstrahlst, ist ansteckend! :)


Bild: kathastrophal.de

Ich kann euch Kathas Blog wirklich nur sehr ans Herz legen - klickt euch vorallem mal durch ihre ganzen Outfits durch oder folgt ihr auf Instagram. Ihre Beiträge sind alle liebevoll und aufwendig erarbeitet, wo allein die Bilder schon so vielsagend sind.
Ihr Gespür für Mode ist unglaublich und für mich sehr inspierend. Vielleicht könnt ihr euch von ihr ebenso inspirieren lassen und seht euch bald auch im Kleid. Habt einfach mal Mut für Neues.

Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an Dich liebe Katha, für diese tolle Zusammenarbeit und für Deinen wundervollen Blog und dass Du mir damit eine neue Welt der Mode, auch für uns kurvige Frauen, eröffnet hast.

Samstag, 8. August 2015

Krankenkassenwahnsinn

Neben meinem selbst gekauften Venenkissen (ja, ich habe mir das nicht über die Kasse geholt) bekam ich gestern endlich meine neuen Kompressionsstrümpfe mit den neuen Maßen. 
Endlich, denn die alte Kompressionsversorgung war viel zu groß und dadurch eher sinn- und zwecklos, da das Wasser so nicht richtig raus gedrückt werden kann. Allein das wird mir sehr helfen, da nun die Versorgung optimal passt.

Die Krankenkasse hat hier aber gehörig "Terror gemacht", wie ich durch meinen Facharzt und durch das Sanitätshaus mitbekam. 

Es sei meine dritte Kompressionsversorgung in diesem Jahr...hallo, ich habe deutliche Umfangsveränderungen, teilweise ganze 10cm, wie man auf den folgenden Maßblättern entnehmen kann und dies allein rechtfertigt eine neue Versorgung.

alte Maße

neue Maße

Im letzten Jahr habe ich gar keine Kompression erhalten. Dazu kommt, dass ich meine Kompression auch bei dieser Affenhitze konsequent trage, während andere ihre Kompression im Schrank verstauben lassen - Sommer wie Winter!
Es macht mich so wütend - sie können doch froh sein, dass ich solche Erfolge habe...einen großen Schritt in ein normales schmerzfreies Leben zu machenm, aber warum auch?!


Diesen Krankenkassenwahnsinn kann und will ich nicht verstehen, vorallem dann nicht, wenn mein Facharzt mich direkt früh morgens kontaktiert und mir davon berichtet.
Unter den vielen Ärzten gibt es wirklich nur wenige, auf die man bauen und vertrauen kann, die sich bemühen einen wirklich zu helfen und nicht mit blöden Sprüchen abspeißen und auf jene macht man dann Druck...
*wuuuusaa - ich muss durchatmen!*


Ich bin meinem Facharzt und allen anderen, die euch wirklich helfen und sich bemühen unendlich DANKBAR. Ohne meinen Facharzt wäre ich nicht da wo ich heute bin. Tausend Dank!

Freitag, 7. August 2015

Wie ein kleiner Junkie

…das durfte ich mir mehrmals anhören, als ich Freunden und Bekannten meine folgenden Bilder zeigte.
Ja ich würde es nicht abstreiten, denn eine gewisse Ähnlichkeit hat es. Meine Beine sind übersäht von den Einstichstellen der Liposuktion durch die die Kanüle eingeführt wird um das Fett zu entfernen. Gut, hübsch ist anders, aber hey…darum geht es ja nicht.

Mit der Zeit verblassen diese Einstichstellen sehr gut bis hin, dass sie überhaupt nicht mehr zu erkennen sind, ähnlich wie ein aufgekratzter Mückenstich. Viele davon sind überhaupt nicht mehr erkennbar, manche schimmern ein wenig durch.
Die Bilder sind eine Woche nach der Unterschenkel Lipo entstanden. Viele denken sich „Mh, sieht genauso aus wie vorher“

Auch das würde ich nicht abstreiten mit dem Unterschied, dass meine Beine hier voller Wasser sind. Die typischen Lipödemmerkmale wie die Ausweitung ab dem Knöchel oder eben auch meine Beule unterhalb der Knie sind dennoch verschwunden.
Das Wasser wird noch Wochen brauchen um vollständig zu verschwinden.

Nach der Lymphdrainage und nach dem Schwimmen seh ich meine Beine für ein paar Stunden in ihrem neuen Glanz. Leider kommt das Wasser trotz Kompri immer wieder zurück und wir nur minimal stets weniger.
Naja mühsam ernährt sich das Eichhörnchen – zwei Schritt vor und einen zurück…
Um dennoch das Abschwellen zu unterstützen habe ich mich vor wenigen Tagen ein eigenes Venenkissen gekauft.


Vorher haben wir immer mit einigen Kissen und Decken versucht die Beine hochzulagern, aber dies war immer eine sehr wackelige Angelegenheit.
Mit dem Venenkissen kann ich die Beine zuverlässig hochlagern und liege stabil. In Anbetracht der noch ausstehenden Oberschenkelliposuktion ist es auf jeden Fall eine lohnenswerte Investition.

Sonntag, 2. August 2015

Mut für Neues

Nach gerade einmal zwei Liposuktionen hat sich für mich bereits mein Leben unglaublich verändert, nicht nur weil in den betroffenen Körperregionen das Lipfett weg ist und damit auch die typischen Lipödemschmerzen, sondern weil ich dadurch bereits ein unbeschreiblich neues Körper- und Lebensgefühl entwickelt habe.

Früher waren Kleider, Röcke und enganliegende Shirts ein absolutes Tabu. Ich habe meinen Körper so sehr gehasst, dass ich ihn immer gut gekleidet sehen wollte, wo man nicht jedes Röllchen, die dicken Beine und Arme erkennt.
Heute nach nur wenigen Monaten hat sich dies für mich absolut verändert und das nicht nur durch die OPs, sondern auch durch eine junge Frau namens Katha die Plus Size Bloggerin ist und die ich euch kommende Woche hier ausführlich vorstellen möchte.

Bis dahin möchte ich euch dennoch zeigen, was Katha mit ihrem Blog bei mir bewirkt hat.
Wie sehr habe ich immer jene Frauen benieden, die trotz ihrer Kurven Mut für ausgefallene und auffälligere Kleidung hatten.
Jetzt nach den ersten Liposuktionen habe ich nicht nur das neue Körpergefühl, sondern eben auch mehr Mut. Mir ist es oft egal, was andere darüber denken beziehungsweise wie sie es finden, solange ich mich wohl in dem fühle was ich trage.

Über Katha's Blog erfuhr ich, dass neben Bonprix, Sheego und C&A auch unter anderem H&M und forever21 Plus Size Größen führen.
So klickte ich mich durch die Seiten und war überrascht was für gute Mode das ist. Ich erinnere mich immer noch daran, dass ich, als ich noch Kind war, immer nur so hässliche Sachen in Übergröße fand. 
Fand ich überhaupt nichts was mich ansprach war ich total mürrisch - meine Mutti quittierte dies irgendwann mit "Na dann musste einen Jutesack tragen"...
Wenn man heute durch die Läden und Onlineshops stöbert ist man einfach nur noch beeindruckt, denn für Übergrößen gibt es genauso wunderschöne Sachen, wie für Normalgewichtler.

Aber ich will euch nicht länger auf die Folter spannen. Neben drei Kleidern - ja, drei Stück auf einmal, habe ich mir einen wunderschönen Jumpsuit gekauft.
Ganz ehrlich liebe Damen, ich hätte es nie für möglich gehalten, so etwas zu tragen, bevor ich a) nicht alle Lipos hinter mir und b) ich nicht Kleidergröße 42 erreicht habe...ja, ich würde sagen - Falsch gedacht!


Dieser wunderschöne ärmelloser Jumpsuit ist aktuell im Sale bei H&M bei den Plus Size Größen erhältlich.
Er ist aus Jersey mit schwerem Fall und die Vorder- und Rückseite ist im Wickelschnitt gestaltet. Neben einer Bindeschleife in der Taille besitzt der Jumpsuit noch zwei Taschen. 

  Getragen habe ich ihn für eine Abendveranstaltung im Familienkreis meines Freundes. Natürlich bedarf es auch hier Mut, denn er betont doch hier und da schon die Kurven und Rundungen, aber er bedeckt auch wunderbar die Kompri an den Beinen.

Mir gefällt er auf jeden Fall sehr gut, auch wenn ich ihn im normalen Arbeitsalltag sicherlich nich tragen werde.
Also habt einfach mal Mut Neues auszuprobieren und ihr werdet, genau wie ich, überrascht sein, wie gut euch das steht - besser als gedacht.

Samstag, 1. August 2015

"Unvergleichlich"

Manchmal können einfache Worte nicht viel bewegen, manchmal braucht es zu den einfachsten Dingen eine schöne Melodie und unvergleichlicher Rhythmus.
Man sagt ein Lied ist dann ein gutes Lied, wenn es unter die Haut geht, man Gänsehaut bekommt und wenn es einen dann noch zu Tränen rührt dann kann man gewiss sein, das ist ein unvergleichliches Lied.

Ein solches Lied hat Batomae geschrieben - ein klasse Berliner Musiker. Es ist der Titelsong zum Buch "Das Mädchen aus der 1. Reihe



Es ist so bewegend, so ehrlich, so ergreifend. Als ich es sah und hörte kamen mir unverweigerlich die Tränen.
Wir alle zweifeln an uns und das tagtäglich, wir sind mit uns unzufrieden, hassen uns teileweise bis ins Unermessliche. Jeden Tag aufs neue kämpfen wir mit uns selbst und damit uns zu lieben und anzunehmen, wie wir sind.
Wenn andere uns Komplimente machen oder gar sagen "Ich liebe Dich so wie Du bist." können wir das oft nicht glauben, geschweige denn nachvollziehen.

 
Das Lied spricht genau das an, egal wie sehr wir mit uns selbst zweifeln, wie sehr wir uns hassen - da draußen um uns herum gibt es Menschen die uns so lieben, wie wir sind und zwar genau so, wie wir sind. 

Vertraut auf das was diese Menschen zu euch sagen, schließlich liebt ihr ebenso Dinge an anderen, die sie wiederum an sich hassen. 

Vielen Dank Batomae für diesen Song. Ich freue mich schon auf das kommende gleichnamige Album "Unvergleichlich" " :)