Mittwoch, 22. April 2015

Der Countdown läuft

…wow heute in 3 Wochen beginnt wohl einer der abenteuerlichsten Reisen für mich. Die Zeit bis jetzt ist wie im Flug vergangen, ja förmlich gerannt.
Ich bin nur noch am Planen und Organisieren – Zugticket kaufen, Hotel buchen, Checkliste abarbeiten, Arzttermine machen, Physiotherapie organisieren, mit der Arbeit alles regeln.
Gerade bei letzterem bin ich meinem Vorgesetzten so unglaublich dankbar so viel Unterstützung zu erfahren, denn das ist, wie in den Selbsthilfegruppen zu lesen, nicht selbstverständlich.

Ich bin sehr dankbar dafür und wünsche mir auch für alle anderen Betroffenen mehr Unterstützung, denn gerade die Angst auch die Arbeit aufgrund der Krankheit zu verlieren ist eines der größten Ängste meiner Meinung nach. Wenn man aber weiß, dass man hier alle Unterstützung erfährt bekommt man eine große Last abgenommen.

Das Bloggen kann durch den ganzen Organisationswahn wirklich schon mal in Vergessenheit geraten, aber eher weil der Tag leider nur 24 Stunden hat und ich einfach nur noch müde bin.
Mein Ziel, 10kg vor der Op abzunehmen habe ich fast geschafft. Ich laufe jeden Tag kilometerweit mit dem besten Personaltrainer den es gibt  - meine geliebte Fellnase Luri.

Egal wie schwer der Weg ist,wie steinig, wie glatt und kurvenreich - mit Dir an meiner Seite weiß ich, dass ich jeden Weg meistern kann.

Gerade jetzt wo der Frühling im vollen Gange ist, alles grünt und blüht, zieht es mich stundenlang mit ihm raus und wir laufen, laufen, laufen. Dabei sind wir nicht selten gute 2 Stunden pro Gassirunde unterwegs. Letztens war ich nach dem Laufen so kaputt, dass ich noch vor 21 Uhr total erschöpft ins Bett gefallen bin.

Vor dem ersten Termin habe ich auch nochmal unglaublich viele Verabredungen mit all meinen Freunden organsiert, um die Zeit nochmal effektiv zu nutzen. Schließlich ist feiern gehen dann nicht mehr so schnell und unproblematisch möglich.

An allen Ecken und Enden in meinem Körper arbeitet es und irgendwie will ich mich Best möglichst auf das was kommen wird vorbereiten.

Tröstend finde ich, in all dem herrschenden Chaos, die Mails die mich immer wieder von fremden Frauen erreichen. So schreibt eine junge Frau folgendes:

„Hallo Anja…Wir kennen uns nicht... trotzdem möchte ich dir danken. Ich habe im Februar von meinem Arzt die Diagnose Lipödem bekommen, mich gegen seinen Rat im Internet auf die Suche nach Informationen gemacht und bin dabei auf deinen Block gestoßen. Seit dem schaue ich nun regelmäßig dort vorbei um mir klar zumachen was ich habe und das ich nicht alleine damit bin. Ganz angekommen ist die Diagnose zwar noch nicht bei mir aber es wird jeden Tag besser. Durch deinen Block hilfst du mir das alles besser zu verstehen und nicht mehr zu verzweifeln.
Dafür nochmal einen Herzlichen Dank.“

Vielen lieben Dank an dieser Stelle für Deine Worte, denn genau darum geht es doch auch bei diesem Blog – Betroffenen das Gefühl geben NICHT allein zu sein. Und so, wie ich mit dem Blog Euch etwas geben kann, gebt ihr mir mit solchen Nachrichten eben so viel Kraft und das Wissen auf dem richtigen Weg zu sein.